Nach einem blutigen Messer-Kampf eines 69-jährigen Einbrechers mit dem 47-jährigen Besitzer einer Gärtnerei in der Nacht auf Samstag im Bezirk Braunau ermittelt die Staatsanwaltschaft Ried wegen versuchten Mordes. Das teilte die Anklagebehörde am Sonntag mit. Der bei der Rauferei mit dem Gärtner ebenfalls schwer verletzte Kriminelle wurde nach einer Operation im Braunauer Spital mittlerweile in die Justizanstalt Ried überstellt.

Über die Untersuchungshaft werde vom Haftrichter noch entschieden, sagte Alois Ebner von der Staatsanwaltschaft Ried. Der schon aktenkundige 69-Jährige hätte das Messer bereits zu seiner Tat mitgenommen. Dabei handelte es sich um ein sogenanntes Bowie-Messer, wie Ebner erklärte. Das Arbeits- und Kampfmesser mit einer rund 15 Zentimeter langen Klinge rammte der Verdächtige dem 47-Jährigen in den Bauch und verletzte ihn schwer. Der Gärtnereibesitzer musste später im Braunauer Krankenhaus notoperiert werden.

Wer wen warum verletzte

Der Angreifer selber erlitt bei dem Gerangel mit dem Gärnter und seinen beiden Söhnen eine stark blutende Wunde am Handgelenk. Laut Ebner war die Arterie aufgeschnitten. "Prinzipiell ist von einer gerechtfertigten Notwehrhandlung des Opfers auszugehen", wie der Staatsanwalt erklärte. Allerdings sei derzeit noch unklar, ob die Verletzungen des verhinderten Einbrechers überhaupt vom 47-jährigen stammten. "Der Täter hat angegeben, dass er sich im Gemenge die Verletzungen auch selber zugefügt haben könnte", teilte Ebner mit.

Der 69-Jährige war in der Nacht auf Samstag bei seinem Einbruch in eine Gärtnerei im Bezirk Braunau vom Besitzer gestört worden. Der Gärtnerei-Inhaber verfolgte den flüchtenden Kriminellen und wurde daraufhin mit einem Messer von diesem angegriffen. Er stach dem 47-Jährigen in den Bauch und den Arm. Trotz der blutenden Wunden leistete der Besitzer Gegenwehr und schnappte sich ebenso ein Messer, das er fand. Mit Unterstützung seiner beiden 15- und 17-jährigen Söhne überwältigte der Gärtner den Kriminellen.