Es ist ein faszinierender Datenschatz: Das Grazer Start-up Invenium nutzt Datenspuren, die jeder Handynutzer hinterlässt. Anonymisiert werden diese Datenströme erfasst, um Mobilitätsmuster zu erstellen.

Damit werden Verkehrsströme genauso wie das Verhalten der Bevölkerung in und während der Corona-Pandemie analysiert.

Co-Gründer Michael Cik erklärt die neuesten Zahlen (siehe Grafik) des Start-ups, das bereits während der Pandemie Aufschlüsse darüber lieferte, wie sich das Mobilitätsverhalten auf das Infektionsgeschehen auswirkt. Alle Daten liegen der Kleinen Zeitung vor.

Erfasst wurden Menschen, die sich mehr als einen Kilometer von zu Hause entfernen. Im Schnitt lag dieser Wert „mobiler Menschen“ vor der Pandemie übrigens bei 75 bis 78 Prozent.

Mit Juli 2021 steht man bei den "mobilen Menschen" bei maximal 74 Prozent – fast schon auf Vor-Corona-Niveau.

Interessant sind laut Cik Details: Etwa der Sprung von 52 auf 59 Prozent zwischen 23. Mai und 4. Juli 2021. „Das sind zwar nur sieben Prozentpunkte. Aber in Relation betrachtet sind es rund 13 Prozent mehr, die jetzt, in Zeiten der Öffnung, unterwegs sind.“

Das sei eine „gewisse“ Normalität: Das sehe man auch an den Öffis, sie sich immer stärker füllen. Wie sich das alles jetzt auf das Infektionsgeschehen auswirke, sei angesichts vieler Faktoren (Geimpfte, mehr Genesene, Wetter) schwer abzuschätzen.

Im letzten Jahr seien die Infektionszahlen im Sommer ähnlich niedrig gewesen – nicht zuletzt aufgrund der Temperatur und des Klimas, das dabei eine wichtige Rolle spielt.

Könnten im Herbst wie letztes Jahr die Infektionszahlen trotzdem wieder explodieren? Wichtig sei es, so Cik, dass man sich impfen lasse, bevor eine neue Welle im Herbst ins Rollen kommen könnte. In Simulationsmodellen sei dies Ende Oktober bzw. Anfang November – wenn überhaupt – ein Thema.

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