Ein Kleinkind und seine Mutter sind am Donnerstagabend aus einem Bach in Tirol gerettet worden. Der 14 Monate alte Bub war kurz nach 20.30 Uhr im Gemeindegebiet von Imst mit seinem Kinderwagen kurz vor einer Schleusenanlage über eine Böschung gerollt und im Gurglbach gelandet. Die Mutter (39) sprang ihrem Kind hinterher, danach wurden die beiden durch eine Schleuse gespült. Knapp 400 Meter nach der Anlage wurde der Bub von einem Zeugen und einem Polizisten gerettet.

Auch die Mutter wurde laut Polizei im selben Bereich völlig erschöpft aus dem Wasser geborgen. Der kleine Bub wurde nach seiner Reanimation durch herbeigerufene Sanitäter und einen Notarzt in äußerst kritischem Zustand mit dem Notarzthubschrauber in die Universitätsklinik Innsbruck geflogen. Dorthin wurde auch die Mutter gebracht, allerdings mit einem Rettungswagen.

Freitagmittag befand sich das Baby noch in äußerst kritischem Zustand. Es werde nach wie vor auf der Intensivstation versorgt, sagte ein Kliniksprecher der APA. Die Mutter werde auf der Normalstation behandelt.

Wagen plötzlich losgerollt

Die Frau war am Abend mit ihren beiden Söhnen - ihr anderer Sohn ist zwei Jahre alt - und ihren zwei Hunden spazieren. In einem unbemerkten Moment fing der Kinderwagen zu rollen an und landete im Wasser. Danach nahm das Unglück seinen Lauf. Der Kinderwagen ging zu Bruch und das Kleinkind wurde aus dem Sitz gespült und abgetrieben.

Die 39-Jährige übergab ihren zweijährigen Sohn und die beiden Hunde einer Passantin und sprang in den Bach, berichtet die Tiroler Tageszeitung. Die Einheimische versuchte den Kinderwagen aus dem Wasser zu ziehen, aber ohne Erfolg. "Der Kinderwagen und die Frau wurden in weiterer Folge durch die etwa 30 Zentimeter hohe Schleuse gespült. Dabei ging der Kinderwagen zu Bruch und das Kleinkind wurde aus dem Sitz gespült und abgetrieben", teilte die Polizei mit. Rund 385 Meter nach der Schleuse konnte ein 51-jähriger Passant das Kleinkind ergreifen und mit Hilfe der alarmierten Polizei aus dem Wasser bergen

Zur genauen Klärung des Unfallherganges sind noch weitere Erhebungen erforderlich, teilte die Landespolizeidirektion Tirol am Freitag mit.