In Niederösterreich könnte die in Indien grassierende Coronavirus-Variante bereits aufgetreten sein. Nach Angaben aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) wird der Fall eines indischen Studenten, der aus seinem Heimatland in den Süden des Bundeslandes zurückgekehrt war, nochmals abgeklärt und überprüft. Von einer Verdachtslage könne man allerdings noch nicht sprechen, wurde betont.

Vortests haben laut einem Sprecher beim Betroffenen weder Hinweise auf die südafrikanische noch auf die britische Variante zutage befördert. Nun soll eine neuerliche und spezielle Untersuchung erfolgen. 

Infolge eines vierwöchigen Aufenthalts in Indien war der Student nach Angaben des Sprechers der Gesundheitslandesrätin am 23. April nach Niederösterreich zurückgekehrt. Die Einreise war via Deutschland erfolgt, wie auch der ORF NÖ berichtete. Ein positiver Antigentest datiert vom 28. April, eine PCR-Untersuchung bestätigte dieses Resultat.

Im Burgenland sind die Erhebungen nach dem Auftreten dreier Verdachtsfälle der indischen Variante des Coronavirus am Montag weitergegangen. Die drei Betroffenen seien aus einer Familie. Die Infektionsquelle sei weiterhin unklar, hieß es vonseiten des Koordinationsstabs Coronavirus auf APA-Anfrage. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) betonte, dass die Mutation für die Öffnungsschritte aus heutiger Sicht eher kein Problem darstelle.

Das Contact Tracing im Umfeld der drei Verdachtsfälle in Nickelsdorf sei noch nicht abgeschlossen. Man könne auch noch nicht sagen, ob die Betroffenen Kontakt nach Indien gehabt hätten, hieß es vom Koordinationsstab. Die Proben würden nun von der Ages sequenziert. Mit einem Ergebnis rechne man bis Ende der Woche.

Doskozil sagte am Rande einer Pressekonferenz, dass man begonnen habe, engmaschig zu testen. In Hinblick auf die geplanten Öffnungsschritte am 19. Mai ändere sich nichts. Er sei aber trotzdem dafür, "behutsame Öffnungsschritte" zu setzen und zwischen den einzelnen Bereichen wie Schulen und Tourismus zu differenzieren. Er wolle öffnen, wichtig sei aber, wie man mit den Öffnungen umgehe ‒ auch weil man die Dynamik in der Bevölkerung berücksichtigen müsse. "Jedes Bundesland wird sich schwertun, einen Schritt zurückzumachen", betonte Doskozil.