Wie die Clusteranalyse der AGES für Vorarlberg zeigt, sind neue, große Cluster im Ländle bisher kaum auf die Öffnungen beispielsweise in der Gastronomie zurückzuführen. Durch die Öffnungen sei allerdings die Mobilität der Menschen gestiegen und ein gewisses Gefühl der Normalität eingekehrt, teilte das Gesundheitsministerium mit und bestätigte damit einen Bericht des ORF Vorarlberg vom Samstag.

Dies hatte wiederum zur Folge, dass es zu mehr sozialen Kontakten kommt und teils auch zu weniger strikter Einhaltung mancher Schutzmaßnahmen, vor allem im privaten Setting. Das Gesundheitsministerium richtete daher den dringenden Appell an die Bevölkerung, vor allem mit Beginn der Öffnungen weiterhin besonders im privaten Bereich auf den Mindestabstand zu achten und sich testen zu lassen, bevor man andere Menschen trifft. Als Vorarlberg Mitte März unter anderem die Gastronomie unter Auflagen öffnete, lag die Sieben-Tage-Inzidenz unter 70, mittlerweile ist sie laut AGES auf 245,5 gestiegen und damit die höchste in ganz Österreich.

Die Wirtschaftskammer Vorarlberg plädierte in einer Aussendung dafür, "an der Modellregion Vorarlberg unbedingt festzuhalten und dort Maßnahmen zu setzen, wo Infektionsherde stattfinden." Strikte Auflagen und ein vorbildliches Engagement der Betriebe und deren Mitarbeitern mache die Gastronomie zu sicheren Orten, sagte Spartenobmann Markus Kegele. Das Infektionsgeschehen spiele sich in erster Linie im privaten Bereich ab. "In der Gastronomie ist das nicht der Fall. Das muss auch in Wien verstanden werden", meinte Kegele.

Rasche und klare Regelungen braucht es laut Kegele, der selbst Hotelier und auch Fachgruppenobmann der Vorarlberger Hotellerie ist, in Bezug auf die Öffnung der Hotellerie ab 19. Mai. Zu viele Fragen seien noch offen. Die Verordnung zu den Öffnungsschritten lasse zu lange auf sich warten.