Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat sich am Freitag nach der schrecklichen Bluttat in Wien-Brigittenau tief bewegt gezeigt. Die Politikerin wollte bei einer Arbeitsmarkt-Pressekonferenz mit Bundeskanzler Sebastian Kurz und Arbeitsminister Martin Kocher (beide ÖVP) eigentlich ihr Statement abgeben, als sie unterbrach und sich zu dem Tötungsdelikt äußerte. "Das ist die neunte Frau, die dieses Jahr in Österreich ermordet wurde. Da müssen wir etwas tun", sagte sie.

Dabei kämpfte Gewessler sichtlich mit den Tränen. Vor ihrem Statement wollte sie "drei Sätze" zu der Bluttat in der Brigittenau sagen. "Ich möchte diese Stelle auch nutzen, um mein tief empfundenes Beileid auszudrücken und mein Mitgefühl", sagte die Ministerin.

Auch die Klubobfrau der Grünen, Sigi Maurer, meldete sich auf Twitter zu der Gewalttat zu Wort. Sie hatte mit dem Tatverdächtigen ja vor Gericht zu tun, weil sie von ebenjenem "Bierwirt" obszöne Nachrichten erhalten haben soll.

Erschüttert zeigt sich auch SPÖ-Frauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek angesichts des schon neunten Frauenmordes in diesem Jahr in Österreich. "Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren und müssen den Schutz von Frauen rasch verbessern", meinte sie in einer Aussendung. Die SPÖ-Frauen drängen auf eine sofortige Umsetzung eines Gewaltschutzgipfels mit allen in diesem Bereich tätigen Organisationen.

Neos-Frauensprecherin Henrike Brandstötter meinte ebenfalls in einer Aussendung, es brauche dringend mehr Budget für Gewaltschutz und mehr Hilfseinrichtungen für Gewaltopfer: "Vor allem Frauen mit Behinderungen, Asylwerberinnen und auch Kinder, die Zeugen von häuslicher Gewalt werden, bekommen nicht die notwendige Unterstützung und Betreuung."