Vorarlberg bleibt Österreichs Corona-Hotspot. Das einzige Bundesland, in dem die Gastronomie offen halten darf, hat in der vergangenen Woche mit Abstand die höchsten Infektionszahlen in Österreich gehabt, Tendenz weiter deutlich steigend. Das geht aus dem Arbeitsdokument der Ampel-Kommission vor. Außer in der Steiermark gingen die Zahlen sonst bundesweit zurück.

Eine düstere Entwicklung prophezeit der Prognose-Beirat für das Ländle. Bis 5. Mai soll die Sieben-Tage-Inzidenz von heute rund 250 auf 285 steigen. "Generell ist festzustellen, dass in den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich und Wien ein deutlicher Rückgang des Fallgeschehens innerhalb der letzten vier Wochen verzeichnet werden konnte, während es in den restlichen Bundesländern mit Ausnahme der Modellregion Vorarlberg zu einer vergleichsweise konstanten Fortschreibung der Dynamik des Fallgeschehens kam. In Vorarlberg wird von einem weiteren Anstieg ausgegangen", so das Papier.

Günstig sieht die Entwicklung vor allem im Burgenland und in Niederösterreich aus. Bei der risikoadjustierten Fallinzidenz, die auch Fakten wie Alter der Erkrankten einbezieht, sind das Burgenland und Niederösterreich schon unter dem Schwellenwert von 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner, ab dem eine Orange-Färbung der Ampel erwogen wird. Auch wenn man nur die realen Fallzahlen ansieht, ist der Unterschied zwischen dem Burgenland und Vorarlberg durchaus beeindruckend. Während im östlichen Bundesland die Zahlen während der vergangenen zwei Wochen um 22 Prozent auf eine Inzidenz von 109,4 zurückgingen, stiegen sie im "Ländle" im selben Zeitraum um 24 Prozent auf 235,7.

Was die bedrohliche Situation in Vorarlberg etwas abschwächt, ist, dass dort mit Abstand am meisten getestet wird – z. B. dreieinhalb Mal so viel wie das Dauer-Schlusslicht in dieser Kategorie, Kärnten, testet.

Schlechteste Fallzahl in Hallein

Der Bezirk mit der schlechtesten Fallzahl lag vergangene Woche in Salzburg: Hallein (330) ist in dieser Statistik knapp gefolgt von Lienz in Osttirol (328). Doch auch Bregenz ist nur noch knapp von der 300er-Marke entfernt. Zur Erinnerung: Ab Mitte Mai werden ab dieser Marke Ausreisetests verpflichtend. Diese gibt es im Bezirk Bregenz derzeit in einzelnen Gemeinden.

Die Quelle der Infektionen kann in mehr als zwei Dritteln der Fälle (67 Prozent) bundesweit geklärt werden – am seltensten im Burgenland (59 Prozent), am häufigsten in Wien (72 Prozent).

Bereits klar scheint, wie die Ampel auch diese Woche geschaltet wird. Der Vorschlag lautet österreichweit auf Rot, also sehr hohes Risiko.