In Salzburg gibt es gleich zwei neue Strategien von Betrügern, um arglosen - meist älteren - Personen Geld herauszulocken. Und die Polizei warnt einmal mehr vor dreistem Telefonbetrug. "Seit wenigen Tagen bekommen Menschen Anrufe, wo sich Betrüger als Rot-Kreuz-Mitarbeiter ausgeben und eine Corona-Impfung gegen Bargeld anbieten", berichtet Stefan Hasler vom Landespolizeikommando Salzburg. Andererseits habe man in Salzburg im gleichen Zeitraum von Betrugsversuchen erfahren, wo sich angebliche Mitarbeiter der ÖGK per Telefon melden und Therapien für Zuhause anzubieten. 

Ob diese neuen Maschen bereits erfolgreich waren, ist nicht klar. "Bisher haben sich die potenziellen Opfer klug verhalten, aufgelegt und die Polizei verständigt", sagt Hasler. Von drei derartigen Betrugsversuchen weiß man bislang, ein Fall wurde erst am gestrigen Mittwoch registriert. Sollte man einen Anruf von einer unbekannten Person bekommen, die Geld verlangt, sollte man immer skeptisch sein. "Am besten legt man gleich auf", rät Hasler. Das sei ein klares Signal an Betrüger.

"Das sind Profis"

Zudem sollte immer auch die Polizei verständigt werden. Auch wenn es schwierig ist, die Täter ausfindig zu machen, so können diese Hinweise relevante Mosaiksteine für die Ermittler darstellen. Am besten kann man älteren Familienmitgliedern oder Bekannten helfen, indem man das Thema anspricht und aufklärt. "Präventionsarbeit wirkt", stellt Hasler klar. "Sowohl in den Medien wie auch im Familienkreis." Die Betrüger haben es dadurch zunehmend schwerer, passen ihre Strategien aber auch beständig an. "Und es handelt sich bei den unerwünschten Anrufern meist um sehr eloquente und vertrauenswürdige Menschen, um Profis", warnt man bei der Polizei.

Zudem arbeiten die Täter auch mit allen technischen Tricks. Hasler berichtet von einem Fall, wo sich Betrüger als Mitarbeiter der Nationalbank ausgaben. Als er die Nummer zurückrief, landete er auch tatsächlich in besagter Abteilung bei der Nationalbank - wo man vom Anruf natürlich nichts wusste.

In der Steiermark hat man die neuen Maschen noch nicht registriert, sagt Heimo Kohlbacher von der Landespolizeidirektion. Nach wie vor habe man es aber mit falschen Polizisten zu tun, die die steirische Polizei auf Trab halten. Vorwiegend ältere Frauen und Männer bekommen Anrufe, bei denen sich die Anrufer als Polizisten ausgeben. Diese erzählen dann von Einbrüchen, Diebstählen oder Raubüberfällen in der Nachbarschaft und raten den Angerufenen doch zu erzählen, welche Wertgegenstände sie daheim haben. "Die Polizei würde das niemals tun", betont Kohlbacher. "Echte Polizisten kommen bei Ermittlungsarbeiten fast immer persönlich vorbei - und müssen sich auch ausweisen können."

Seit dem Herbst des Vorjahres häufen sich diese Fälle, weshalb man bei der Polizei davon ausgeht, dass sich ein größeres und professionelles Netzwerk hinter dieser Betrugsform verbirgt.

Ähnlich ist die Lage in Kärnten, bestätigt Lisa Sandrieser von der LPD in Klagenfurt. Auch hier habe man keine Fälle von angebotenen Impfstoffen oder Therapien verzeichnet. Sehr wohl aber andere Tricks, mit denen sich Betrüger telefonisch an potenzielle Opfer wenden.