Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) drängt weiter auf eine Aufhebung der deutschen Einreisebeschränkungen für Tirol und der damit einhergehenden Grenzkontrollen. "Nur mehr 3,5 Prozent aller Covid-Infektionen in Tirol sind auf die südafrikanische Variante zurückzuführen. Die Zahlen zeigen, dass Tirol alles unternommen hat, um die südafrikanische Mutationsvariante einzudämmen", sagte Platter am Mittwoch auf APA-Anfrage und ortete eine "Ungleichbehandlung".

Denn zuletzt war etwa bekanntgeworden, dass die Südafrika-Mutation im Saarland bei rund 15 Prozent liegt - also um ein Vielfaches höher als in Tirol. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich diesbezüglich besorgt gezeigt. "Ich hoffe, dass es nun bald auch in Deutschland ein Einsehen gibt, denn diese Ungleichbehandlung ist durch nichts mehr zu rechtfertigen", schlussfolgerte Platter. Tirol verzeichne nur mehr 67 aktiv positive Südafrika-Covid-Fälle. Der Höchstwert habe Anfang Februar 193 betragen, heute habe man es nur mehr mit einem Drittel davon zu tun, so der Landeshauptmann. In den vergangenen drei Tagen habe es zudem nur mehr zehn neue Fälle gegeben. 100 Prozent aller Covid-Positiven würden überdies in Tirol sequenziert.

"Eine längere Grenzschließung wäre weder den Tirolerinnen und Tirolern noch der bayrischen Bevölkerung zu erklären, die tagtäglich unter dieser Situation leiden", sagte Platter zur APA. Mit Schwaz gebe es in Tirol die einzige Region Europas, die durch die Durchimpfung der Bevölkerung und eine Testverpflichtung die Virusvariante "umfassend bekämpft" habe.

Zuvor hatte bereits Bayerns stellvertretenden Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger (Freie Wähler) ein Ende der vorerst bis heute, Mittwoch, befristeten Kontrollen gefordert. Er verwies gegenüber der "Tiroler Tageszeitung" (Mittwoch-Ausgabe) darauf, dass die Grenzregion ein gemeinsamer Wirtschaftsraum sei. "Berlin muss deshalb zumindest die Grenzkontrollen zum 17. März aufheben", so Aiwanger. Diese Botschaft habe er so auch an Ministerpräsident Markus Söder (CSU) weitergegeben