Die österreichischen Bischöfe kommen ab dem morgigen Montag zu ihrer Frühjahrsvollversammlung zusammen. Die viertägigen Beratungen finden erneut in Form einer Videokonferenz statt - auch wegen einer am Donnerstag bekannt gewordenen Corona-Infektion im Umfeld des Salzburger Erzbischofs Franz Lackner. Das berichtet die KathPress.

Lackner hat sich in Selbstisolation begeben, hat selbst aber keine Symptome einer Erkrankung und wurde inzwischen mehrfach negativ getestet. Er wird die Online-Vollversammlung wie geplant am Montagnachmittag eröffnen und bis zum voraussichtlichen Ende am Donnerstag leiten. 

Natürlich wird die Pandemie und die begleitenden Maßnahmen eines der bestimmenden Themen sein. Wie die Krone berichtete, ist ein Dorfpfarrer in Waidhofen für einen Cluster verantwortlich. Der Bezirk gilt nun als einer der aktuellen österreichischen Hotspots, weißt eine Sieben-Tages-Inzidenz von 381,6 auf. Das ist bereits gefährlich nahe an an der 400er-Grenze, ab der Corona-Ausreisetests schlagend werden. Die betroffene Gemeinde Thaya kommt sogar auf einen Wert von 1140. 

Taufen, Hochzeiten, Begräbnisse finden statt

Im kärntnerischen Hermagor gelten bereits verschärfte Bedingungen. Und auch die katholische Kirche will ihre Vorkehrungen an die Lage anpassen. Die zuständige Diözese Gurk beschränkt die Möglichkeit der Teilnahme an Gottesdiensten von 9. bis vorerst 19. März: Den Pfarren bleibt es selbst überlassen, ob sie die Gottesdienste komplett aussetzen oder ob sie diese für maximal zehn Personen abhalten. Taufen, Hochzeiten und Begräbnisse finden - wohlgemerkt unter den bisherigen strengen Auflagen - weiterhin statt.

Mit Blick auf die Sorgen hinsichtlich körperlicher und psychischer Gesundheit der Menschen sowie der wirtschaftlichen Zukunft der Region, die stark vom Tourismus abhängig sei, wies Generalvikar Johann Sedlmaier "eindringlich auf die Notwendigkeit und Kraft des solidarischen Handelns" hin. Die Situation bedürfe einer großen, gemeinsamen Kraftanstrengung.

Eröffnet wird die Vollversammlung am Montag mit einem Studiennachmittag zum Thema Menschenhandel. Auch die Seelsorge und Hilfsangebote werden erneut ein Hauptthema der Beratungen sein. Der durch ein Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofs virulent gewordene Themenbereich Suizidbeihilfe und Sterbebegleitung befindet sich ebenfalls auf der Tagesordnung der Bischöfe. Und natürlich steht mit dem Osterfest das wichtigste christliche Fest bevor, auch hier wird man entscheiden müssen, wie man Ostern feiern wird. Angesichts der häufig wechselnden Vorgaben der Bundesregierung dürften Entscheidungen diesbezüglich allerdings schwer fallen.