Die Möglichkeit eines kostenlosen Corona-Antigenschnelltests sorgte am Montag für einen Run auf die heimischen Apotheken. Schon am Wochenende hatte sich die große Nachfrage angekündigt. Die Website der Apothekerkammer, auf der die teilnehmenden Betriebe aufgelistet wurde, war zeitweise überlastet und nicht erreichbar.

“Es gab gestern Abend und auch heute früh Probleme mit der Website. Mittlerweile ist die Liste problemlos abrufbar und wird laufend aktualisiert”, erklärt eine Sprecherin am Montagnachmittag auf Nachfrage der Kleinen Zeitung. Über 500 der rund 1.400 Apotheken in Österreich bieten die Schnelltests mittlerweile an.

Das Angebot wird laufend erweitert, heißt es. Dass nicht schon mehr Apotheken an der Aktion teilnehmen, liege daran, dass sie selbst dafür verantwortlich sind, sich entsprechend mit Schutzausrüstung und Testkits auszurüsten. Pro Test erhalten die Apothekerinnen und Apotheker 25 Euro Kostenersatz vom Bund.

Wer sich testen lassen möchte, muss zwar kein Geld, dafür aber etwas Zeit investieren. Getestet wird man nämlich nur nach Voranmeldung. In Wien waren die bislang 79 teilnehmenden Apotheken am Montag unterschiedlich ausgelastet. Vor einigen bildeten sich lange Warteschlangen. Ein Betrieb aus der Donaustadt berichtete sogar davon, über Wochen ausgebucht zu sein. In der Salesianerapotheke im dritten Bezirk war hingegen binnen weniger Stunden einen Termin zu ergattern.

Anmeldung per Telefon, Registrierung per Formular

Über zu geringe Nachfrage kann man sich dort aber auch nicht beschweren. “Seit neun Uhr früh geht es im Fünf-Minuten-Takt dahin”, erzählt ein Mitarbeiter, als er in ein Hinterzimmer der Apotheke bittet und einem das zuvor händisch ausgefüllte Datenblatt abnimmt.

Vereinzelt bieten Apotheken in Wien auch eine Anmeldung über ein Onlinetool an. Für die Umsetzung einer einheitlichen digitalen Lösung war die Vorlaufzeit zu kurz. “Bei den Rahmenbedingungen für das Anmeldeverfahren bedarf es noch einer Neuaufstellung des Software-Tools”, erklärte Apothekerkammer-Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr am Freitag.

In der Salesianerapotheke dauert die Prozedur deshalb aber nur unwesentlich länger. Nach erfolgtem Nasenabstrich wird man wieder vor die Tür geschickt. 15 Minuten später kommt eine Mitarbeiterin heraus und drückt einem das Ergebnis in Form des kleinen Testkits und des per Stempel und Unterschrift der Apotheke bestätigten Datenblatts in die Hand. Ist es negativ, kann man damit unter anderem in den folgenden 48 Stunden einen Friseurtermin wahrnehmen.

Bei einem positiven Testergebnis muss man sich in Selbstquarantäne begeben und 1450 anrufen. Dazu erfolgt eine Meldung an die Gesundheitsbehörde durch die Apotheke. Am Montagnachmittag war das in der Salesianerapotheke glücklicherweise kein einziges Mal notwendig.