Erst am Montag war ein 68-jähriger Tiroler bei einer Skitour im Bereich des Kellerlochs (Bezirk Schwaz) unter einer Lawine ums Leben gekommen. Am Samstag waren es in den Stubaier Alpen, in Kühtai und der Axamer Lizum gleich vier Wintersportler, die abseits der gesicherten Pisten den Lawinentod fanden. Das jüngste Todesopfer war erst 16 Jahre alt. Und die Lawinengefahr bleibt weiterhin hoch – wie auch die Begeisterung der Menschen für Skitouren und Abfahrten im freien Skiraum.

Die Corona-Beschränkungen und eine gute Schneelage machen den heurigen Winter zu einer „ganz speziellen Saison“, betont Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol. Man müsse deshalb die hohe Lawinengefahr ernst nehmen und sich genau vorbereiten. Mit der angestiegenen Begeisterung für Touren stieg dementsprechend die Nutzung der beliebten „Lawine Tirol“-App, der offiziellen App des Tiroler Lawinenwarndienstes und der „Tiroler Tageszeitung“. Sie liefert, zwecks besserer Planbarkeit der Touren, den Lagebericht schon am Vortag um 17 Uhr.

Patrick Pixner
Patrick Pixner © duftner.digital

Allein in dieser Saison haben mehr als 3000 Wintersportler die App bereits auf ihr Handy geladen. „Insgesamt nutzen rund 115.000 Menschen sie“, betont Patrick Pixner von duftner.digital, der sie mit seinen Mitarbeitern 2013 auf die Beine gestellt hat und sie ständig weiterentwickelt. Doch jetzt kommt noch ein weiteres Produkt dazu: die neue App „Lawine Wissen“, die ebenfalls vom Tiroler Lawinenwarndienst professionell betreut wird. Sie basiert auf dem Buch „Lawine“ von Rudi Mair und Patrick Nairz und bietet Hintergrundwissen für Wintersportler und hat das Ziel, entscheidende Probleme und Gefahrenmuster in der Schnee- und Lawinenkunde zu erkennen – oft über Videobotschaft von Rudi Mair.

Doch nicht nur für den Großraum Tirol gibt es schneerelevante Infos direkt auf das Smartphone. Auch SnowSafe, die App des österreichischen Lawinenwarndienstes, oder Ortovox Bergtouren liefern Infos über Schneebeschaffenheit, Wetterlage und Lawinengefahr. Doch eines betonen alle Anbieter: Die Apps ersparen nicht das eigenverantwortliche Einschätzen der Gefahren am Berg.