Minus 24,2 Grad wurden laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in dem Osttiroler Ort gemessen - die tiefste Temperatur in einer bewohnten Region Österreichs seit drei Jahren. Kälter war es im bewohnten Gebiet zuletzt im Februar 2018 (auf den Bergen im Jänner 2019).

Wirklich außergewöhnlich sind solche Temperaturen allerdings nicht. Statistisch gesehen hat es laut ZAMG unter 1.400 Metern Seehöhe alle zwei bis drei Jahre irgendwo in Österreich weniger als minus 24 Grad. An einzelnen Orten war es aber so kalt wie schon lange nicht mehr: In Lienz wurden minus 23,5 Grad gemessen. Kälter war es hier zuletzt vor 34 Jahren, am 1. Februar 1987 mit minus 24,5 Grad. Seit Messbeginn 1934 war es in Lienz nur elf Mal so kalt wie heute oder kälter. Der Rekord liegt bei minus 25,8 Grad am 23. Jänner 1963.

Kälterekorde in Österreich

Knapp hinter Lienz landete übrigens einer der traditionellen Kältepole Österreichs, nämlich St. Michael im Lungau mit minus 23,4 Grad. Lienz (661 Meter Seehöhe) war aber auch insofern außergewöhnlich, weil es der einzige Ort unter 1.000 Metern Seehöhe in den Top Ten der kältesten Gemeinden war. Erst auf Platz zwölf folgte mit Dellach im Drautal einer weitere Gemeinde unter 1.000 Metern Seehöhe, hier wurden auf 628 Metern Seehöhe minus 19,8 Grad gemessen. Die kälteste Landeshauptstadt war Innsbruck, wo am Flughafen minus 11,8 Grad gemessen wurden.

Wem minus 24,2 Grad zu warm sind, dem sei Jakutsk in Ostsibirien empfohlen. Dort - unweit des absoluten Kältepols der Erde - wurden am Montag minus 44,1 Grad gemessen. Die Messgeschichte zeigt aber, dass es um diese Jahreszeit auch deutlich kälter geht.