
Ich denke, wir alle erinnern uns noch sehr gut daran, dass Skiferien die Ausbreitung des Virus in Europa verursacht haben. Man muss kein Virologe sein, um zu wissen, dass diese Urlaube ein sehr großes Risiko darstellen", sagte Belgiens Premier Alexander De Croo am Freitag laut Medienberichten.
Damit unterstützt Belgien einen entsprechenden Vorstoß von Deutschland, Frankreich und Italien. Österreich, Slowenien, Tschechien und Finnland sind gegen eine europaweite Schließung der Skigebiete vor und um Weihnachten. Laut der Zeitung "La Libre" hat sich der flämische Liberale De Croo bereits an die Schweiz, wo die Lifte schon offen sind, mit der Bitte gewandt, wieder zuzumachen. Die Botschaft der belgischen Behörden sei klar, so "La Libre", man solle auf Skiurlaub verzichten. De Croo: "Ich würde ja gerne einen Schlussstrich unter dieses Katastrophenjahr ziehen. Aber ich möchte nicht, dass Weihnachten den Beginn einer neuen Katastrophe markiert."
Unterdessen rückte Österreichs Ex-Kanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP), der im Jahr 2000 mit seiner Bildung einer Koalition mit der FPÖ unter Jörg Haider unter den EU-Staaten erhebliche Irritationen bis hin zu Sanktionen hervorrief, in der Ski-Debatte mit einem Aufruf zur "Verhältnismäßigkeit" aus. Verhältnismäßig wäre es, schreibt der Ex-Kanzler in der "Süddeutschen Zeitung", "das Skifahren im Winter mit wirksamen Auflagen zu verbinden. (...) Aber ein totaler Lockdown ganzer Täler und Wirtschaftszweige ist nicht mehr 'verhältnismäßig'."
Zugleich verwahrte sich Schüssel dagegen, das häufig als Corona-Negativbeispiel angeführte Ischgl "mit seinen 1.640 Einwohnern zum europäischen Sündenbock zu stempeln". Für "Blame-Games" bestehe kein Anlass, so der frühere ÖVP-Chef, der in der "Süddeutschen Zeitung" zugleich andere Orte in Europa und darüber hinaus aufzählt, wo im Frühjahr Fehler im Umgang mit dem Coronavirus gemacht worden seien. So erinnert Schüssel an "die fußballbegeisterten Massen im Stadion San Siro (...), als Atalanta-Bergamo den FC Valencia niederrang; an Massendemonstrationen in Spanien, Kreuzfahrten in japanischen Gewässern, überfüllte freikirchliche Gottesdienste, Karnevalssitzungen et cetera."
29.11.2020 um 09:03 Uhr
In der Realität des Lebens wie in schwierigen Zeiten werden immer ob wahr oder unwahr, für die eigenen Interessen und Entscheidungen Sündenböcke gesucht.
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Schüssel hat es hier klar zum Ausdruck gebracht: „…Für "Blame-Games" bestehe kein Anlass, so der frühere ÖVP-Chef, der in der "Süddeutschen Zeitung" zugleich andere Orte in Europa und darüber hinaus aufzählt, wo im Frühjahr Fehler im Umgang mit dem Coronavirus gemacht worden seien. So erinnert Schüssel an "die fußballbegeisterten Massen im Stadion San Siro (...), als Atalanta-Bergamo den FC Valencia niederrang; an Massendemonstrationen in Spanien, Kreuzfahrten in japanischen Gewässern, überfüllte freikirchliche Gottesdienste, Karnevalssitzungen et cetera."
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Und vieles mehr, dass nicht den Eingang in die internationalen Medien gefunden hat. Etwas humoristisch gemeint. Wer die „eigenen“ Gelegenheiten in Belgien kennt muss ganz einfach schmunzeln. Aber es geht um Meinungen über gesundheitliche Interessen. Tatsächlich? Fakt is, die Belgier können leichter als Österreich wirtschaftliche Interessen verarbeiten.
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Aber zur Gesundheit einer Bevölkerung muss gesagt werden, jede Gesellschaft und ihre Entscheidungsträger haben halt ihre eigenen wenn auch oft nur ihre persönlichen Standpunkte. Wenn wir über die Grenzen blicken, sehen wir hundertfach strukturierte und vielfältige Standpunkte zu allen Nachhaltigkeiten der Pandemie.
28.11.2020 um 22:58 Uhr
Schüssel for Ischgl
Hat Ischgl nicht mehr Geld, wenn es dieses an und für sich in Vergessenheit geratene und in schwarz/türkisen Kreisen schon ungeliebte Politikerrelikt für sich sprechen lassen? Fast schon peinlich!
28.11.2020 um 22:59 Uhr
Korr.
"lässt"
28.11.2020 um 20:24 Uhr
Belgien als Land des Skisports:
690 m hohe Berge, fast 9 km Skipisten und beachtliche 20 Lifte im ganzen Land.
28.11.2020 um 19:57 Uhr
Schade
Sehr schade. Wollte heuer meinen Schiurlaub in einem belgischen Wintersportort verbringen, nachdem es mir im Sommer in den warmen Fluten des Ärmelkanals bzw. Nordsee schon so gefallen hat.
28.11.2020 um 17:58 Uhr
Wahrheit tut weh !
Gerade die Belgier müssen sich einmischen, selbst nichts haben da kann
gerne von den anderen die Schließung verlangen?
28.11.2020 um 17:56 Uhr
Priorität
Wenn es der Regierung um die Menschenleben gehen würde, hätte man das Schifahren schon lange abgesagt. Wichtiger als die Gesundheit der Österreicher sind Basti aber seine Freunde ( Adlersrunde),, die um ihre Millionengewinne bangen.
Der Kompromiss: der Steuerzahler zahlt der Adlersrunde ihre Gewinne und dafür sterben ein paar Österreicher weniger. Win win sitation
So einfach ist das, mit Einfachen.
28.11.2020 um 13:21 Uhr
Das wollen Ja eh alle bei den Türkises hören
Seit es keine Volksaufschrei bei der 80% Umsatzvergütung im November gegeben hat.
Steuergelder bestens an das Klientel verschleudert. Natürlich in Erwartung eines Kick-Backs.
28.11.2020 um 12:13 Uhr
Söder,
der große Österreich-Ehrabschneider!