Ein Diplomingenieur ist am Dienstag bei einem Prozess in Salzburg mit dem Vorwurf des schweren Betruges konfrontiert worden. Er wurde am Dienstag bei dem Prozess wegen schweren Betruges und versuchten Diebstahls zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten nicht rechtskräftig verurteilt. Schuldig gesprochen wurde der Mann wegen der nicht zurückbezahlten Darlehen. Bezüglich der Anlage zur Herstellung homöopathischer Mittel erhielt er einen Freispruch im Zweifel.

Der 52-Jährige soll im Jahr 2017 einer Mutter eines schwerkranken Sohnes rund 363.000 Euro für die Lieferung einer Anlage zur Herstellung homöopathischer Mittel und auch Darlehen an seine Firma herausgelockt haben. Die Frau hat weder die Maschine noch das Geld erhalten.

Die Mutter wollte die Krankheit ihres Sohnes mit Homöopathie bekämpfen. Sie suchte deshalb im Internet nach einer Anlage, die solche Arzneien herstellen kann. Während ihrer Recherche stieß sie auf das Unternehmen des Österreichers, das Standorte in Salzburg und Graz hatte. Der Mann sicherte ihr zu, die Maschine bauen und liefern zu können. Laut Anklage habe er die Auftraggeberin zur Bezahlung der Kosten für die Anlage in Höhe von 116.000 Euro und zur Gewährung von Darlehen für den laufenden Geschäftsbetrieb und für zukünftige Innovationen verleitet. Denn er habe gewusst habe, dass er keine Maschine liefern könne und das Unternehmen nicht mehr zahlungsfähig gewesen sei.

Im Jahr 2018 ging die Firma in Konkurs. Mangels Vermögen konnte die Insolvenz nicht eröffnet werden, erläuterte der Staatsanwalt bei dem Prozess am Landesgericht Salzburg. Der bisher unbescholtene, derzeit arbeitslose Angeklagte beteuerte, er habe nie die Vorsatz gehabt, die Frau zu schädigen. "Ich habe mich auf keinen Fall privat bereichert." Es sei geplant gewesen, der Frau das Geld durch Geschäftstätigkeiten des Unternehmens zurückzuzahlen. Der Verteidiger beantragte einen Freispruch.

"Ich habe die Maschine mitproduziert", schilderte der Beschuldigte dem vorsitzenden Richter Günther Nocker. "Mit der Anlage können Ursubstanzen potenziert werden." Als Absolvent einer Schlosserlehre sei er handwerklich sehr geschickt, auch wenn man das nicht annehmen möge, weil er ja auch Lehrer und Professor sei. "Die Anlage war fast fertig. Es waren noch Kolben und Zylinder einzubauen." Die Frau habe noch Adaptierungen gewünscht, aber schließlich den Auftrag storniert.

Der Richter fühlte dem Angeklagten auf den Zahn. Ende 2107 haben Banken wegen Forderungsausfälle gerichtliche Exekutionen beantragt. Dennoch habe er Geld für die nicht gelieferte Maschine entgegengenommen. Die Frau habe aus Angst, die bestellte Anlage nicht zu bekommen, Darlehen gegeben. "Ich habe gekämpft, bis nichts mehr geht", antwortete der 52-Jährige. Es tue ihm leid, er werde das Geld zurückzahlen, versprach er und verwies auf eine leitende Funktion in einer Schule, die ihm in Aussicht gestellt worden sei. Wegen finanzieller Engpässe hat der Mann bereits zwei Liegenschaften innerhalb seiner Familie im Gesamtwert von über einer Million Euro verloren. Auch seine Ehe sei gescheitert, erzählte er. Vermutlich wird heute ein Urteil gesprochen.