In einer gemeinsamen Pressekonferenz unterstrichen die Religions-Vertreter die Dringlichkeit des Anliegens und forderten die Bevölkerung dazu auf, das Volksbegehren zu unterzeichnen. Volksbegehrens-Sprecherin Katharina Rogenhofer freute sich über den "historischen Moment".

"Die Klimafrage ist die Frage der Zukunft der Welt", sagte Kardinal Christoph Schönborn in seinem Statement. Er verwies auf Worte von Papst Franziskus: "Wir könne nicht verlangen, in einer kranken Welt gesund zu bleiben. Es liegt an uns, den Trend umzukehren", habe der Papst gesagt.

Das Klima betrifft alle

Für den evangelisch-lutherischen Bischof Michael Chalupka ist es vor allem Ziel, die Botschaft an die Menschen zu bringen. Neben einer klaren Analyse der Wissenschaft und einem klaren Blick, welche Maßnahmen erforderlich sind, sei es notwendig, "Bewusstsein in den Herzen und Hirnen der Bevölkerung zu schaffen". Denn erst dann agiere die Politik. Die Religionen müssten sich gemeinsam dafür einsetzen, so der Bischof.

Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Oskar Deutsch, mahnte ebenfalls zur Einsicht: "Es ist ganz einfach: Wir haben nur diesen einen Planeten. Wie wir mit unserer Erde, unserer Umwelt, umgehen, ist eine der wichtigsten Zukunftsfragen überhaupt. Der vom Menschen verursachte Klimawandel kann niemanden kalt lassen." Die Umwelt zu schützen, um sie für die Kinder und Enkelkinder und viele weitere Generationen bewohnbar zu halten, "muss als Gebot für die gesamte Menschheit verstanden werden". Denn: "Klimaschutz ist nicht nur ein göttlicher Auftrag, sondern ein Zeichen des Hausverstandes. Bitte unterzeichnen Sie das Klimavolksbegehren und tragen Sie dazu bei, die Welt zu retten."

Auch der serbisch-orthodoxe Bischof Andrej Cilerdzic sprach die generationenübergreifende Bedeutung des Themas an. "Wir wollen in Zukunft zusammenstehen, Schulter an Schulter." Auch gelte es, klimaschädliche Subventionen einzustellen, betonte er.

Verantwortung für künftige Generationen

Von einem "Zeichen des Verantwortungsbewusstseins gegenüber den Generationen nach uns" sprach der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Ümit Vural. Gleichzeitig brauche es auch "ein Zeichen der Solidarität gegenüber jenen Regionen der Welt, die besonders betroffen sind". Es sei eine "Freude, interkonfessionell zu handeln", denn das Thema betreffe alle. "Ich möchte daher Sie, meine Damen und Herren, bitten, das Volksbegehren zu unterstützen." Auf die Auswirkungen jedes Handelns in der Klimapolitik verwies der Präsident der Buddhistische Religionsgesellschaft, Gerhard Weissgrab: "Jedes Handeln hat auch für andere Folgen", sagte er.

Die Glaubensvertreter unterzeichneten auch einen von insgesamt 85 konfessionellen Organisationen unterstützten offenen Brief an die Bundesregierung, in dem diese zu einer "engagierten Klimapolitik" aufgefordert wird. "Wir wollen Brücken bauen und ein gemeinsames Zeichen für mutige Klimapolitik setzen", heißt es darin. Rogenhofer sagte, die Politik müsse Verantwortung übernehmen. Eine Ziel für die Zahl der Unterschriften wollte sie nicht nennen, es sollten möglichst viele werden. Mit Stand Dienstagabend hatten rund 178.000 Personen das Begehren unterzeichnet, so die Sprecherin.