Innerhalb von einer Woche sind nach einer Veranstaltung am Montag in der Stadt Salzburg bis Sonntagabend 14 Corona-Fälle aufgetreten. Am Samstagabend erhielten ein weiterer hochrangiger Arzt des Uniklinikums sowie ein Pensionist ein positives Testergebnis. Die Bezirksverwaltungsbehörde hat alleine 30 Mitarbeiter abgestellt, die für die Aufarbeitung des neuen "Covid-Cluster A" sorgen.

Wie die Stadt Salzburg in einer Presseaussendung am Sonntagabend bekannt gab, gehe man von weiteren Fällen aus. Sogar Kontaktpersonen der Kategorie 2 waren erkrankt, die als mittelbar gefährdet galten. Bei der Bezirksverwaltungsbehörde wurden insgesamt 33 Menschen der Kontakt-Kategorie 1 und 31 Menschen der Kontakt-Kategorie 2 geführt.

Nach der Person, die diese Infektionen am Montag ausgelöst hat, suchte man intensiv. 30 Mitarbeiter der Verwaltung würden auch am Wochenende eingesetzt, um das Virus eingrenzen zu können. Derzeit konzentriere man sich auf 39 Personen, die einen Anhaltspunkt zum Cluster liefern könnten.

Insgesamt zählte man in der Stadt Salzburg sechs Fälle, vier im Bezirk Hallein, drei im Bezirk Salzburg-Umgebung und einen im Bezirk St. Johann im Pongau.

Ministerin negativ getestet

Im Zusammenhang mit dem neuen Corona-"Cluster" in Salzburg hat sich auch Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) einem Test unterziehen müssen. Einen entsprechenden Bericht von "SN Online" bestätigte am Sonntagabend ein Sprecher der Ministerin. Er fügte hinzu, dass der Test negativ gewesen sei.

Die Infektionen gehen auf eine Veranstaltung am Montag in Stadt Salzburg zurück, die Kreise bis zur Bundesregierung zog. Bis Sonntagabend sind 14 Coronafälle bestätigt worden. Die Bezirksverwaltungsbehörde hat 30 Mitarbeiter abgestellt, die für die Aufarbeitung des neuen "Covid-Cluster A" sorgen. Die Stadt Salzburg geht von weiteren Fällen aus, nachdem sogar Kontaktpersonen der mittelbar gefährdeten Kategorie 2 erkrankt waren.

Getestet wurde Raab, weil sie am Freitag einen ganztägigen Arbeitsbesuch in Salzburg absolvierte. Dort nahm sie ihre im Februar wegen des Coronavirus-Ausbruchs unterbrochene "Integrationstour" durch Österreich wieder auf und hatte dabei offenbar Kontakt mit dem im Zusammenhang mit der Veranstaltung am Montag ermittelten Personenkreis.

Laut den SN ist unter den positiv Getesteten auch ein Gemeindepolitiker aus dem Pongau. Deswegen mussten mehrere weitere Gemeindepolitiker in Quarantäne, denn am Dienstagabend hatte eine Gemeindesitzung stattgefunden. Auch der Bürgermeister von Schwarzach, Andreas Haitzer (SPÖ), befindet sich demnach in Quarantäne.

Politisches Hick-Hack um Treffen

Rund um das Treffen eines Klubs in der Mozartstadt gab es am Wochenende auch politisches Hick-Hack. Sowohl im Büro von Landesrätin Maria Hutter (ÖVP) als auch im Amt der Landesregierung war jeweils ein Mitarbeiter positiv auf Covid-19 getestet worden. SPÖ-Partei- und Klubvorsitzender Walter Steidl warf der Landesregierung vor, der Umgang mit dem neuen Cluster sei "unprofessionell und gefährlich". Man habe zu spät über die Erkrankungen informiert. Steidl hinterfragte auch, warum man nur den Landesamtsdirektor getestet habe, nicht aber Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP), welcher Mitglied der Risikogruppe sei.

ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Mayer konterte die Vorwürfe Steidls als "Verzweiflung über die aktuelle politische Bedeutungslosigkeit". Es seien umgehend Corona-Tests angeordnet worden, auch bei Personen, die keine Symptome gezeigt hätten. Das Land Salzburg beeilte sich daraufhin mit einer Meldung, dass sämtliche Regierungsmitglieder und deren Büro-Mitarbeiter ab Montag getestet werden, auch wenn keine Symptome vorliegen. Von Landeshauptmann Haslauer und dessen Stellvertreter Christian Stöckl sowie Landesrätin Hutter (alle ÖVP) und dem restlichen Büroteam wurde zuvor ein Abstrich genommen. Bei allen fielen die Ergebnisse negativ aus.

Bei der besagten Veranstaltung am Montag hatten sich laut dem Gastronomen des betroffenen Lokals 26 und nicht wie ursprünglich von Behördenseite vermeldet, 40 Teilnehmer befunden. Diese hatten das Haus durch einen Seiteneingang betreten, waren in einem Saal im ersten Stock von anderen Gästen abgeschirmt und waren in einem Saal untergebracht, der Platz für 80 Menschen biete. Zudem habe man auch die Tische mit Sicherheitsabstand aufgestellt gehabt.

Positiver Fall auch im AKH Wien

Ein technischer Mitarbeiter des Universitätsklinikums AKH Wien wurde Covid-19-positiv getestet. Der Mitarbeiter hat sich außerhalb des Krankenhauses infiziert. Eine Mitarbeiterin aus dem Bereich der Pflege, die Kontakt mit ihm hatte, gilt als Verdachtsfall und befindet sich in Heimquarantäne. Dieses Befundergebnis liegt noch nicht vor.

Das von der Gesundheitsbehörde vorgesehene Contact tracing läuft. Die Maßnahmen werden von Epidemiearzt Florian Thalhammer begleitet. Die Testungen haben zum jetzigen Zeitpunkt keine Auswirkungen auf den Spitalsbetrieb, gab es AKH am Sonntagabend bekannt.