Der Kritik von Verbänden zum Gedenken der Opfer von Nazi-Verbrechen Gedenkverbände und auch SPÖ und Grüne an einer geplanten Verlegung hielt das Innenministerium den Bericht einer Expertenkommission entgegen. Der Braunauer Bürgermeister will eine politische Abstimmung. Das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ), das OÖ. Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus und der KZ-Verband/VdA OÖ (Landesverband Oberösterreich der AntifaschistInnen, WiderstandskämpferInnen und Opfer des Faschismus) vermuten, dass mit dem Umzug des Gedenksteines mit der Aufschrift "Für Frieden, Freiheit und Demokratie - Nie wieder Faschismus - Millionen Tote mahnen" ins "Haus der Geschichte" in Wien eine "Verdrängung statt Auseinandersetzung" und eine "Verhöhnung aller Opfer des Faschismus" erfolge.

Auch die erinnerungspolitische Sprecherin der SPÖ Sabine Schatz und der Grüne Nationalratsabgeordnete und Gemeinderat in Braunau David Stögmüller sprachen sich für den Erhalt des Gedenksteines an seinem bisherigen Platz aus.

Das Innenministerium verwies dagegen darauf, dass eine Experten-Kommission zum historisch korrekten Umgang mit dem Geburtshaus Adolf Hitlers sich für eine Verlegung des Gedenksteines von der Salzburger Vorstadt 15 weg - an einen anderen Ort entschieden habe. Das Mahnmal stehe im Besitz der Gemeinde Braunau - ebenso die öffentliche Fläche auf der er sich befindet. Der Umgang damit werde von der Stadt in einem gesonderten Diskussionsprozess unter Einbindung der örtlichen Entscheidungsträger behandelt werden, hieß es unter Berufung auf eine Presseerklärung des Bürgermeisters von Braunau Johannes Waidbacher (ÖVP).

Dieser begrüßte darin die bauliche "Neutralisierung" des Gebäudes durch das Siegerprojekt im Architekturwettbewerb und den Einzug von Polizeibehörden. Sie folge damit der Empfehlung der interdisziplinären Kommission, dass sich das Objekt nach der architektonischen Umgestaltung künftig in das historische Ensemble der Salzburger Vorstadt eingliedern soll. "Wenn diese Grundintention konsequent weiterverfolgt werden soll, erhebt sich auch die Frage nach dem weiteren Umgang mit dem Mahnstein vor der Liegenschaft. Dies ist noch politisch abzustimmen", hielt der Bürgermeister fest.