Der Lockdown während der Coronavirus-Pandemie war für Österreichs Kinder und Jugendliche sehr belastend. Das ergab eine Online-Umfrage der Kinderfreunde unter Sechs- bis 15-Jährigen. Nicht einmal jedes zweite befragte Kind gab an, dass es ihm "eh gut" geht, hieß es in einer Aussendung am Dienstag. Am meisten vermisst wurden Freunde.

Insgesamt 1.072 Personen nahmen bei der Online-Umfrage zwischen 24. April und 5. Mai teil. Die meisten Kinder und Jugendlichen stimmten bereits vor dem 30. April ab, also bevor es am 2. Mai zu weiteren Lockerungsmaßnahmen und der Öffnung aller Geschäfte und Dienstleister wie Friseure kam.

Die Mehrheit fand sich zwischen "es geht so" (43 Prozent), "nicht so gut" (zehn Prozent) oder "schlecht" (drei Prozent) ein. "Der Anteil der Kinder, denen es während des Lockdowns nicht gut ging, ist relativ unabhängig vom Alter", erklärte Christian Oxonitsch (SPÖ), Bundesvorsitzender der Österreichischen Kinderfreunde.

Gefragt wurden die Sechs bis 14-Jährigen auch, was ihnen in dieser schwierigen Zeit am meisten fehlt. Mehr als die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen (53 Prozent) vermisste Freunde. "32 Prozent der befragten Kinder wünschten sich am meisten, dass 'alles wieder normal wird'", sagte Oxonitsch.

"Wir sehen, wie sehr Kinder und Jugendliche darunter leiden, wenn ihnen ihr soziales Umfeld genommen wird. Das Bedürfnis von Kindern, mit anderen Kindern zu sein, muss dringend in alle weiteren Überlegungen, auch die Regelungen für den Sommer, einbezogen werden", meinte Oxonitsch und präsentierte ein weitreichendes Forderungspaket. So verlangen die Kinderfreunde unter anderem kostenfreie Lerncamps und Ferien-Zuhause-Angebote für alle Kinder. Außerdem sollen 100.000 Therapieplätze geschaffen und alle Kinder mit Tablets ausgestattet werden. Für Kinderferienaktionen im Sommer brauche es Klarheit, unter welchen Voraussetzungen derartige Urlaube derzeit möglich sind, betonten die Kinderfreunde.