Beamte der Polizeiinspektion Wurmsergasse haben einer Zweijährigen in Wien-Fünfhaus am Mittwochabend vergangener Woche vermutlich das Leben gerettet. Sie fanden das Kleinkind reglos im Bett liegend vor und griffen zu einer "altbewährten Methode", wie es in einer Aussendung hieß. Sie pressten Zitronensaft auf die Lippen des Mädchens, wodurch sich die Verkrampfungen lösten und es zu Bewusstsein kam.

Das Mädchen hatte offenbar einen Fieberkrampf erlitten und sich außerdem auf die Zunge gebissen, wobei es weder der Mutter noch den Beamten möglich gewesen war, den verkrampften Kiefer zu lösen. Die Verwendung von Zitronensaft sei einem der Beamten als "altes Heilmittel" bekannt gewesen, sagte Polizeisprecher Harald Sörös am Donnerstag. Rettung und Notarzt übernahmen die weitere Versorgung und brachten das Kind in ein Krankenhaus.

Erste Hilfe bei Fieberkrampf


Aus medizinischer Sicht ist die Anwendung von Zitronensaft bei Krämpfen nicht hilfreich. Ein Fieberkrampf geht bei Kindern in der Regel von alleine vorüber. Dennoch besteht die Gefahr, dass sich Betroffene während des Anfalls verletzen. Man sollte das Kind daher in ein Bett legen und es vor dem Herunterfallen schützen. Außerdem soll man dem Kind keinesfalls einen Gegenstand in den Mund stecken, auch wenn es sich auf die Zunge beißt.