Grundsätzlich positiv sieht man das Regierungsprogramm von ÖVP und Grünen beim Dachverband der Elternvereine an Pflichtschulen. Es seien viele Elternforderungen der vergangenen Jahre berücksichtigt worden. Allerdings bleibe die Betreuungsfrage während der neuen Herbstferien offen, es sei keine bessere Ausstattung der Schulbuchaktion geplant und es drohten neue Kosten durch die Digitalisierung.

Erfreulich findet Vorsitzende Evelyn Kometter im Gespräch mit der APA etwa die Einrichtung eines Beirats für Elementarpädagogik, die geplante Aufstockung von Sekretariatskräften, Schulsozialarbeitern und -psychologen, den angekündigten Fokus auf die Grundkompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen in den Volksschulen und das 360-Grad-Feedback für Lehrer, bei dem diese Rückmeldung von Schülern, Eltern, Kollegen und Direktoren erhalten sollen.

Herbstferien und Zusatzkosten?

Gleichzeitig warnt Kometter davor, dass Betreuungsprobleme durch die neuen Herbstferien im Regierungsprogramm ungelöst blieben. Der Einsatz von Lehramtsstudenten an Schulen sei offenbar nur in den Ferienmonaten und damit im Sommer angedacht. "Da werden wir sicher noch nachhaken", kündigt Kometter im Gespräch mit der APA an.

Eine weitere Leerstelle gibt es aus Elternsicht bei der Schulbuchaktion. Während der Verbraucherpreisindex in den vergangenen 20 Jahren um fast 45 Prozent gestiegen ist, wurde der Maximalbetrag, der pro Schüler für Bücher zugeschossen wird, um nur 16 Prozent angehoben. "Das ist absolut unter den Tisch gefallen."

Kritisch sieht Kometter auch die Digitalisierung des Unterrichts: Schüler ab der ersten Klasse Neue Mittelschule (NMS) bzw. AHS sollen laut Regierungsprogramm digitale Endgeräte bekommen, für die allerdings ein sozial abgefederter "privater Finanzierungsanteil" vorgesehen ist. Kometter warnt deshalb vor neuen Zusatzkosten für die Familien.