Bei einem Zimmerbrand in Wien-Simmering ist am frühen Nachmittag des Christtages der Wohnungsinhaber ums Leben gekommen. Auslöser des Feuers war vermutlich eine brennende Kerze, sagte Polizeisprecherin Irina Steirer am Stephanitag zur APA. Auch sonst war Weihnachten für die Wiener Berufsfeuerwehr nicht ruhig: Brände gab es unter anderem am Alsergrund, in Mariahilf und in Landstraße.

Eine Gruppe der Berufsfeuerwehr hatte das Feuer in einem Gemeindebau in der Simmeringer Hauptstraße kurz nach 13.30 Uhr auf der Heimfahrt von einem anderen Einsatz entdeckt. Die Einsatzkräfte stellten sich sofort in den Dienst, öffneten mit Gewalt einen Zufahrtsschranken und sahen schon Flammen aus der Wohnung im dritten Obergeschoß des in den 1980er-Jahre erbauten Johann-Hatzl-Hofes schlagen. Sie bemerkten auch den um Hilfe rufenden Wohnungsinhaber an einem Fenster und stellten zunächst ein Sprungkissen auf, für den Fall, dass der Mann springt. Eine Drehleiter, die lang genug gewesen wäre, um den Pensionisten zu retten, hatte die Gruppe nicht dabei.

Einsatz der Drehleiter

Danach rückten die Feuerwehrleute den Flammen im Innenangriff mit einer Löschleitung zu Leibe. Inzwischen eingetroffene weitere Feuerwehrkräfte, die eine Drehleiter dabei hatten, löschten die Flammen von außen. Die Einsatzkräfte brachten mehrere Personen ins Freie, darunter den Leblosen. Neben dem Toten wurde ein 39-Jähriger - vermutlich ein Nachbar - mit einer leichten Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert, bestätigte der Sprecher der Berufsrettung, Andreas Huber, der APA. Innerhalb einer halben Stunde gab die Feuerwehr "Brand aus". Die Einsatzkräfte kontrollierten noch die Nachbarwohnungen und stellten keine Gefährdung fest.

Laut Polizeisprecherin Irina Steirer ist mittlerweile die Identität des Toten geklärt. Es handelt sich um den 79-jährigen Inhaber der Wohnung.

Es handelt sich bereits um das zweite schwere Feuerunglück, das sich heuer in der Simmeringer Hauptstraße ereignet hat. Mitte Mai 2019 brannte der Gebäudekomplex Simmeringer Hauptstraße 68-74, der sich von der Simmeringer Hauptstraße über den Enkplatz bis in die Sedlitzkygasse erstreckt. Damals wurde die komplette Dachkonstruktion vernichtet.

Weiterer Zimmerbrand

Bei einem weiteren Zimmerbrand am Alsergrund wurden am Christtagvormittag 15 Personen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Laut Berufsfeuerwehr brach das Feuer gegen 9.00 Uhr in einem Haus an der Rossauer Lände unweit der Fußgänger- und Radfahrerbrücke über dem Donaukanal aus. Es entwickelte sich besonders viel Rauch. Beim Eintreffen der Feuerwehr stellte sich die Situation kurzfristig heikel dar: Der Wohnungsinhaber hatte bei der Flucht die Eingangstür offen gelassen, weshalb der Gang sehr stark verraucht wurde. Dann hatte er via Gegensprechanlage die Mitbewohner im Haus alarmiert. 32 Menschen standen am Gang.

Die Feuerwehr brachte die Bewohner mit zwei Drehleitern in Sicherheit. Zwei hatten sich sogar auf das Dach geflüchtet. Es wurden alle Anrainer auf Rauchgasvergiftungen überprüft, 15 schließlich hospitalisiert. Das Feuer selbst war relativ rasch gelöscht.

Außerdem rückten die Einsatzkräfte zu einem Adventkranz- und zwei Christbaumbränden aus: In den Morgenstunden des Christtags löste ein Adventkranz in der Kölblgasse in Landstraße einen Zimmerbrand aus. Die beiden Bewohner wachten noch rechtzeitig auf und konnten sich in Sicherheit bringen. Beide wurden aber vom Brandrauch verletzt, von der Feuerwehr mit Sauerstoff versorgt und der Berufsrettung übergeben.

Zuvor hatten innerhalb von nur sechs Minuten zwei Christbäume in Mariahilf gebrannt, und zwar in der Gumpendorfer Straße und am Getreidemarkt. Ein Feuer löschten die Bewohner selbst fast zur Gänze ab, beim anderen rückte die Feuerwehr mit einem Atemschutztrupp an.