Dies entschied der zwischenstaatliche Ausschuss der UN-Kulturorganisation am Mittwoch bei seiner Tagung in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota. Die Schweiz, Frankreich und Italien hatten sich mit der Tradition des Bergsteigens in den Alpen beworben. "Das Klettern und Wandern im Gebirge basiert auf vielfältigem Wissen über die Natur- und Wetterverhältnisse sowie die eigenen körperlichen Fähigkeiten", erklärte die deutsche Unesco-Kommission in Bonn dazu. Der Alpinismus betone "Werte des Miteinanders und des verantwortungsvollen Umgangs mit der Natur".

Neu auf die Liste aufgenommen wurden auch der Almauf- und -abtrieb in Österreich und ähnliche Traditionen in Griechenland und Italien. Vor allem Kühe, Ziegen und Schafe würden abhängig von der Jahreszeit von Weidefläche zu Weidefläche getrieben, erklärte die Unesco. Bei der Wanderweidewirtschaft würden teilweise sehr lange Strecken auf festen Routen zurückgelegt. Dies forme Landschaften und verbinde Gemeinschaften.

Auch dem Antrag von Ägypten und gut einem Dutzend weiterer arabischer Länder, die sich mit der Kultivierung der Dattelpalme beworben hatten, wurde stattgegeben. Die typischen Gewächse in Wüsten und Gebieten mit trockenem Klima sind nach Angaben der Unesco ein Indiz für Wasservorkommen. Ihre Früchte werden bei zahlreichen religiösen und gesellschaftlichen Anlässen gegessen. Auch die Blätter der Palme sind fester Bestandteil verschiedener Bräuche.

Die Liste des immateriellen Kulturerbes umfasst weltweit fast 430 Titel aus Bereichen wie Tanz, Theater, Musik und Handwerk.