Das Ehepaar, gegen das nach dem Tod der 13-jährigen Tochter im September wegen Mordes durch Unterlassung ermittelt wird, sitzt weiter in der Justizanstalt Krems in Untersuchungshaft. Die vorläufige Befristung läuft bis zum 14. November. Nach Angaben der Kremser Staatsanwaltschaft könnte in nächster Zeit ein Gutachten zum Krankheitsverlauf der Jugendlichen angeordnet werden.

Weiter warten hieß es am Donnerstag auf das schriftliche Obduktionsergebnis. "Das kann noch mehrere Wochen dauern", sagte Franz Hütter, der Sprecher der Anklagebehörde, auf APA-Anfrage. Laut "Vorab-Informationen" aus der angeordneten Autopsie dürfte eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung der Grund für den Tod der 13-Jährigen gewesen sein. Eine Krankheit, die bei entsprechender Behandlung jedenfalls "beherrschbar gewesen" sei, wie Hütter schon zu Wochenbeginn festgehalten hatte.

Aus religiösen Gründen nicht behandelt

Die Eltern - zwei deutsche Staatsbürger - sollen die Entzündung jedoch aus religiösen Gründen nicht behandeln haben lassen und dem Mädchen am 17. September im Haus der Familie beim Sterben zugesehen haben. Dazu sind die beiden laut Staatsanwaltschaft auch geständig.

Die Verdächtigen wurden bereits Ende September festgenommen, publik wurde der Fall am vergangenen Samstag. Mehrere Geschwister der Toten wurden nach Angaben der Kinder- und Jugendhilfe in einer Betreuungseinrichtung des Landes untergebracht. Von offizieller Seite nicht bestätigt wurden Medienberichte, wonach die Mutter der 13-Jährigen in der Justizanstalt Krems ein weiteres Kind geboren haben soll. Ebenso offen blieb, zu welcher religiösen Gruppierung sich die Beschuldigten bekennen. Medienberichten zufolge sollen die beiden den Freikirchen in Österreich angehören.