Es ist ein später Gewinn nach Jahren voller Verluste: Von 2006 bis 2011 steckte ein Niederösterreicher ein Vermögen in Wiener Spielautomaten. 155.154 Euro soll der Spielsüchtige nun vom Glücksspielbetreiber Novomatic zurückbekommen: So urteilte das Landesgericht Wiener Neustadt Ende August, wie nun bekannt wurde.

Die Richterin kam zu dem Schluss, dass die Automaten, auf denen der Pensionist zockte, illegal waren: Die Maschinen im Casino Admiral im Prater nahmen zu hohe Einsätze an und spuckten zu hohe Gewinne aus.

Erlaubt war damals ein Einsatz von höchstens 50 Cent und maximal 20 Euro Gewinn pro Spiel. „Das Urteil ist nicht rechtskräftig. In der Berufung haben wir unseren Rechtsstandpunkt klar und eindeutig dargelegt“, heißt es in einer knappen Stellungnahme der Novomatic an die Kleine Zeitung.

Urteil mit Signalwirkung

Für die Grazer Anwältin des Klägers, Julia Eckhart, hat das Urteil hingegen eine gewisse Signalwirkung: Denn die Richterin führte kein Beweisverfahren zur Funktionsweise der Automaten. Ihr reichten die Aussage von Eckharts Klienten und zwei Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs: Der hatte bereits geurteilt, dass die Automaten im Prater rechtswidrig sind. „Künftig könnte es damit vor Gericht ausreichen, wenn Spieler nachweisen können, dass sie auf diesen Automaten gespielt und wie viel Geld sie dabei verloren haben“, sagt Eckhart.