Nach der verheerenden Gasexplosion in einem Gemeindebau in Wien-Wieden mit zwei Toten Ende Juni steht nun die Ursache fest.

Demnach war es tatsächlich, wie allgemein vermutet, Suizid. Das bestätigte die Wiener Polizei am Mittwoch. Der männliche Tote hatte die Gasleitung manipuliertund jagte am 26. Juni dieses Jahres einen Gemeindebau an der Ecke Preßgasse/Schäffergasse in die Luft. Neben der zweiten Toten - eine 29-jährige Mieterin - wurden 15 Menschen teils schwer verletzt. Zahlreiche Anrainer verloren durch die Explosion ihr Zuhause.

Nach Informationen der APA dürfte der junge Mann sein Leben nicht in den Griff bekommen haben. Immer wieder dürfte er - unter anderem beruflich - gescheitert sein. Zuletzt kamen noch schwere Geldprobleme dazu. So soll er mit der Miete im Rückstand gewesen sein. Zwar dürfte die Gemeinde keinen oder wenig Druck auf den 22-Jährigen ausgeübt und sogar eine Ratenzahlung angeboten haben. Der Mann sah sich aber nicht in der Lage, seine Außenstände zu begleichen.

Der Mann hatte die Gasleitung manipuliert - laut Polizeisprecherin Irina Steirer erfolgte dies an einem Anschlussrohr in der Küche, wodurch Erdgas ungehindert in die Wohnung strömte. Die Zündung dürfte letztlich durch einen Schaltfunken oder durch offenes Feuer erfolgt sein.

Der Fall erinnert an eine Explosion in der Mariahilfer Straße im April 2014. Damals hatte ein 19-Jähriger in Suizidabsicht einen Gasherd manipuliert und sich getötet. Mehrere Hausbewohner kamen nur knapp mit dem Leben davon.