Die Pride-Parade in Wien ist ein Fixstarter unter den Event-Terminen. Und auch in den anderen Landeshauptstädten in Österreich finden in regelmäßigen Abständen Veranstaltungen im Zeichen des Regenbogens statt. Über dem großen Ganzen steht das Bekenntnis, sich für die Gleichberechtigung von LGBTQ-Menschen einzusetzen.

In der Region haben Veranstaltungen dieser Art bislang noch nicht Fuß gefasst. Bis jetzt. Wie der "Standard" berichtet, haben am Samstag rund 700 Menschen im niederösterreichischen Ort Himberg die erste Pride-Parade auf dem Land gefeiert.

Homosexuelles Pärchen in Himberg wurde beschimpft

Grund für das Event soll laut "Standard" das Schreiben eines 28-Jährigen Himbergers gewesen sein. Der Mann soll sich mit seinem Verlobten händchenhaltend in der Öffentlichkeit gezeigt haben und dabei beschimpft worden sein.

In einem offenen Brief wandte sich der Verkäufer hilfesuchend an den Himberger Bürgermeister Ernst Wendl (SPÖ). Dieser solle "Haltung zeigen und sich öffentlich klar gegen Diskriminierung und Homophobie aussprechen". Wendls Antwort in den "Niederösterreichischen Nachrichten" war zögerlich: "Ich bin für Toleranz. Aber soll ich jetzt mit Lautsprechern durch den Ort fahren?", so der Sozialdemokrat.

Bei der Parade am Samstag war der Bürgermeister anwesend und lenkte bei einer öffentlichen Kundgebung ein: "Wir akzeptieren und respektieren verschiedene Hobbies – warum nicht auch verschiedene Lebens- und Liebesentwürfe?", zitiert ihn der "Standard".