Zwölf Schlepper und 95 geschleppte Personen sind im Rahmen der Joint Action Days (JAD) "Danube" unter dem Vorsitz von Frontex von 28. Juni bis 8. Juli in Österreich aufgegriffen worden. Insgesamt wurden bei der Aktion, an der zwölf europäische Länder sowie Europol und Interpol mitwirkten, 26 Schlepper festgenommen und 2.760 illegale Migranten gestellt, informierte das Bundeskriminalamt Wien.

1.714 Migranten wurden an der Einreise in europäische Staaten gehindert und 92 gefälschte Reisedokumente sichergestellt. In Österreich erfolgten im Rahmen der Operation, bei der das Joint Operation Office (JOO) des Bundeskriminalamts in Wien das operative Einsatzzentrum darstellte, rund 1.700 Personen- und 1.200 Fahrzeugkontrollen. Auch 15 Güterzüge wurden kontrolliert.

Schlepper wittern das große Geschäft

"Der Druck über die Balkanroute ist sehr stark. Schlepper wittern das große Geschäft und pferchen Personen wieder verstärkt in Verstecke in Pkws, Lkws, aber auch Güterzüge", erklärte Gerald Tatzgern, Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung der Schlepperkriminalität und des Menschenhandels im Bundeskriminalamt, im Gespräch mit der APA. Das sei gefährlich, da sich die Wahrscheinlichkeit für schlimme Unglücke damit erhöhe.

In der Steiermark wurden beispielsweise 14 illegale Migranten in einem Pkw mit gefälschtem österreichischen Kennzeichen aufgegriffen. Auch wurden zwei Schlepper festgenommen, die eine Person im Kofferraum versteckten. In einem Güterwaggon in Kärnten sind wiederum elf illegale Migranten entdeckt worden.

Die Schlepper stammen laut Tatzgern oftmals vom Balkan, aus Ländern wie Serbien oder Bosnien. Aber auch Afghanen, Iraker oder Iraner würden Migranten illegal befördern. Syrer würden dagegen selten als Schlepper fungieren, sagte Tatzgern. Die meisten geschleppten Migranten stammen aus Afghanistan, Bangladesch, dem Iran, Indien und der Türkei.