Ferienzeit ist oft Führerscheinzeit und hier lohnt sich ein Preisvergleich. 601 Euro Unterschied beim B- und 481 Euro beim L17-Führerschein zwischen teuerster und günstigster Fahrschule bei einem Durchschnittspreis von 1.383 bzw. 1.366 Euro machen sich in der Urlaubskasse bemerkbar. Die Arbeiterkammer (AK) OÖ hat die Preise erhoben und kritisiert, dass dies oft gar nicht so einfach ist.

Wenig Transparenz

Nur fünf Fahrschulen stellen die relevanten Preise transparent auf ihrer Website zur Verfügung. Die AK fordert daher mehr Transparenz bei den Preisen und Sicherheit für Kundengelder im Insolvenzfall. Die Konsumentenschützer schrieben 64 oberösterreichische Fahrschulen an und baten um Bekanntgabe der Kosten für den B- und L17-Führerschein. Nur 28 Firmen gaben ihre Preise bekannt. Bei sieben weiteren zufällig ausgewählten wurden die Preisaushänge an Ort und Stelle überprüft und in die Marktübersicht eingearbeitet. Bei einer Fahrschule gab es gar keinen und bei einer anderen nur einen unvollständigen Preisaushang - obwohl die Preisauszeichnung mittels Tarifaushang gesetzlich verpflichtend ist.

Rechtliche Schritte geplant

Die AK bereitet rechtliche Schritte gegen jene Unternehmen vor, die sich dem Preisvergleich der Kunden entziehen wollen. Es brauche neue gesetzliche Regelungen, die für eine transparente und zeitgemäße Preisauszeichnung mittels Aushang am Standort und auf den Websites der Anbieter sorgen. Nur bei wenigen Firmen ist eine Teilzahlung möglich. Angesichts der Fahrschulinsolvenzen in den vergangenen Jahren plädiert die Interessenvertretung auch für eine gesetzliche Regelung zur Teilzahlung. Die Fahrschulen sollen die Kosten nur entsprechend dem Kursfortschritt in Rechnung stellen dürfen.

Im B-Kurs sind Theorie mit 32 Lektionen und eine praktische Ausbildung mit 18 Lektionen enthalten. Das kostet in Oberösterreich von 1.199 bis 1.800 Euro, eine zusätzliche Fahrstunde kommt auf 48 bis 90 Euro. Der L17 schlägt mit 1.199 bis 1.680 Euro zu Buche. Für die zwei Perfektionsfahrten (zu je zweimal 50 Minuten) innerhalb des ersten Jahres im Zuge der Mehrphasenausbildung sind von 136 bis 236 Euro zu berappen, für den L17-Führerschein ist nur eine Fahrt nötig, die dann die Hälfte kostet.

Bei vier Fahrschulen waren die Lernunterlagen im Preis inkludiert, sonst sind dafür 25 bis 70 Euro zu bezahlen. Weitere Kosten wie Gebühren, Arzthonorar und Erste-Hilfe-Kurs können anfallen. Die Konsumentenschützer betonen, dass es nicht allein auf den Preis ankommt und auch die Leistung stimmen muss. Dazu empfiehlt sie, sich bei Freunden und Familie über deren Erfahrungen mit Fahrschulen zu erkundigen.