Die Hitzewelle ist am Montagabend und in der Nacht auf Dienstag in Niederösterreich mit Unwettern zu Ende gegangen. Am stärksten betroffen war der Bezirk Waidhofen an der Thaya, aber auch in weiteren Teilen des Wald- und Weinviertels gingen heftige Gewitter nieder. 900 Mitglieder von 87 Feuerwehren standen nach Angaben von Franz Resperger vom Landeskommando im Bundesland im Einsatz.

Alleine 250 Helfer waren in und um Waidhofen an der Thaya gefordert. Das Bezirkskommando berichtete von enormen Niederschlagsmengen, orkanartigen Sturmböen und Hagel.

Elf Bäume auf ein Haus

In Sieghartsles, einer Katastralgemeinde von Groß-Siegharts, stürzten elf Bäume auf ein Haus. Eine komplette Pflanzenreihe sei durch den vorbeifließenden Wieningsbach unterspült worden, teilte das Bezirkskommando mit. Die Bäume kippten daraufhin zur Seite und auf das Dach des Gebäudes. "Ich dachte jetzt stürzt das ganze Haus ein", sagte ein 71 Jahre alter Bewohner laut Feuerwehr - der Mann wurde durch die Helfer unverletzt in Sicherheit gebracht. Da Bäume auch in eine Stromleitung krachten, war der gesamte Ort vorübergehend ohne Elektrizität.

Ein leerer Futtersilo wurde in Wienings (ebenfalls Gemeinde Groß-Siegharts) Opfer einer Sturmböe. Er krachte auf eine Lagerhalle und wurde durch die Feuerwehr Karlstein mithilfe eines Krans entfernt.

Auch in Waidhofen an der Thaya selbst rückten die Einsatzkräfte mehrmals aus. In der Nähe des Stadtparks fiel ein Baum auf das Dach einer Garage. Die Feuerwehrleute zersägten das Gewächs und hoben es per Kran vom Gebäude, teilte die örtliche FF in einer Aussendung mit. Mehrmals mussten umgekippte Bäume auch von der Fahrbahn entfernt werden, hinzu kamen kleinere Überflutungen.

Im Waldviertel waren Resperger zufolge auch die Bezirke Zwettl, Horn und Gmünd von Unwettern betroffen. "Gestreift" haben die heftigen Gewitter dem Sprecher zufolge auch den Bezirk Korneuburg im Weinviertel. In Summe seien von 18.00 bis etwa 21.00 Uhr im Bundesland 95 Unwettereinsätze verzeichnet worden. "Gegen Mitternacht war aber alles vorbei", sagte Resperger. Auch die Aufräumarbeiten waren Dienstagfrüh großteils abgeschlossen.

Auch in Salzburg gingen Unwetter und eine Mure nieder. In der Steiermark starben sieben Rinder unter einer Lawine. Die Gewitter sollen am heutigen Dienstag folgen. Lesen Sie mehr dazu hier!