Das Gesundheitsministerium hat nach eigenen Angaben vom Donnerstag "angesichts des heißen Wetters" sein Hitzetelefon aktiviert. Unter der kostenfreien Telefonnummer 050 555 555 erhält man Tipps, wie man am besten mit den hohen Temperaturen umgeht und was beachtet werden soll, damit es möglichst zu keinen gesundheitlichen Problemen kommt.

Das Hitzetelefon wird von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) betrieben und ist 24 Stunden am Tag erreichbar. Zusätzlich können auf den online-Kanälen www.sozialministerium.at und facebook.com/sozialministerium Informationen zu den Themen effektiver Sonnenschutz, Flüssigkeitszufuhr an heißen Tagen, aber auch zu den Maßnahmen im Falle eines Hitzschlags abgerufen werden.

Im kostenlos bestellbaren Infofolder "Sommer, Sonne, Hitze - Gesunde Tipps für die heiße Jahreszeit" sind "die wichtigsten Verhaltensregeln im Umgang mit der Sommerhitze" zusammengefasst. Bestellbar ist der Folder online unter www.sozialministerium.at/broschuerenservice.

An 26 Stationen heißester Tag der Messgeschichte

Der Mittwoch brachte an 26 Messstationen der ZAMG den heißesten Tag der jeweiligen Messgeschichte. Für die nächsten Tage erwarten die Experten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) auch neue Österreich-Rekorde bei der Anzahl der Hitzetage, hieß es in der Prognose vom Donnerstag.

In einigen Regionen Österreichs war der gestrige Mittwoch nicht nur der heißeste Juni-Tag der Messgeschichte - an 26 Messstationen war es sogar der überhaupt heißeste Tag seit Messbeginn. Darunter waren einige Orte mit sehr langen Messreihen, so Thomas Wostal von der ZAMG.

So übertraf am Mittwoch zum Beispiel Seefeld in Tirol mit 32,7 Grad den bis dahin geltenden Hitzerekord vom 27. Juli 1983 (32,2 Grad). Gemessen wird in Seefeld seit 1948. Schröcken in Vorarlberg verzeichnete am Mittwoch mit 31,7 Grad ebenfalls einen neuen Hitzerekord. Der alte Rekord war hier 31,6 Grad, aufgezeichnet am 7. Juli 2015. Gemessen wird in Schröcken seit 1947.

Beachtliche Allzeit-Rekorde erreichten am Mittwoch auch zwei Bergstationen in Salzburg. Auf der Schmittenhöhe, auf 1.956 Metern Seehöhe, wurden 25,0 Grad gemessen. Bei der auf 2.317 Metern Seehöhe gelegenen Rudolfshütte in den Hohen Tauern waren es 21,8 Grad. Der alte Rekord auf der Schmittenhöhe lag bei 24,6 Grad (30. August 1952) und bei der Rudolfshütte 21,7 Grad (27. Juli 1983). Gemessen wird auf der Schmittenhöhe seit 1933, bei der Rudolfshütte seit 1961.

Zahl der Hitzetage

Der Rekord für die Zahl an Hitzetagen - also Tagen mit mindestens 30 Grad - in einem Juni wird laut ZAMG diese Woche mit großer Wahrscheinlichkeit übertroffen. Er liegt bei 15 Hitzetagen im Juni 2003 in Haiming (Tirol) und Leibnitz (Steiermark). Vor allem an den Wetterstationen Langenlebarn in Niederösterreich, Wien-Innere Stadt und Innsbruck-Universität könnte dieser Rekord in den nächsten Tagen erreicht oder sogar übertroffen werden, so die Prognose.

"Hitzewellen sind an sich ein natürliches Phänomen, das schon immer vorgekommen ist. Durch den Klimawandel werden sie aber häufiger und intensiver", betonte der Leiter der ZAMG-Abteilung für Klimaforschung, Marc Olefs. Die zwei Gründe dafür liegen im Ansteigen des Temperaturniveaus in den vergangenen Jahrzehnten, wodurch die extreme Hitze häufiger geworden sei. Zweitens gebe es Anzeichen dafür, dass die Wetterlagen mittlerweile länger anhalten als früher. Das bedeute im Sommer zum Beispiel längere Hitzewellen.

Zusätzlich gebe es selbstverstärkende Effekte, wie zum Beispiel die Bodenfeuchte. "Trocknen bei Hitzewellen durch die stärkere Verdunstung die Böden aus, kann das zu einer Verstärkung und Verlängerung der Hitze beitragen, da der kühlende Effekt der Verdunstung dann immer mehr fehlt", erklärte Olefs. Dies könne sich somit auch auf Hitzewellen im weiteren Verlauf des Sommers auswirken.

Mehr als 30 Grad um 9 Uhr

In Wien (Messstation Hohe Warte) hatte es laut ZAMG am Donnerstag schon um 9 Uhr am Vormittag 29,8 Grad. In Eisenstadt hatte es heiße 30,9 Grad. Auch in Graz erreichte die Temperatur bereits 29 Grad.

So geht es mit dem Wetter weiter

Das hochsommerliche, heiße Wetter bleibt dem Land weiterhin erhalten, wie die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Donnerstag berichtete. Bis Wochenanfang bleibt der blaue Himmel nahezu ungetrübt und die Temperaturen sind weiter am Steigen. Der Höhepunkt der Hitzewelle wird für Sonntag bzw. Montag erwartet. Hitzegeplagte dürfen auf eine schwache Kaltfront am Dienstag hoffen.

Am Freitag sorgt ein Hochdruckeinfluss für ungetrübten Sonnenschein im Land, mitunter zeigen sich im Nordosten wenige, flache Quellwolken. Der Wind weht schwach bis mäßig, am Alpenostrand zum Teil lebhaft, aus Nordwest bis Nord. Auf Frühtemperaturen von 13 bis 21 Grad folgen Tageshöchsttemperaturen von 23 bis 33 Grad.

Im ganzen Land scheint am Samstag ganztägig ungetrübt die Sonne. Der Wind weht schwach bis mäßig meist aus Nordwest bis Ost. Die Frühtemperaturen liegen bei zwölf bis 19 Grad, die Tageshöchsttemperaturen bei 25 bis 34 Grad mit den höchsten Werten im Westen.

Am Sonntag sind Hochdruckeinfluss sowie subtropische Warmluftmassen für Österreich wetterbestimmend. Damit überwiegt der Sonnenschein. Über weite Strecken des Tages bleibt der Himmel wolkenlos. Der Wind weht oft nur schwach, im Osten kann jedoch auffrischender Südost- bis Südwind die Tageshitze etwas erträglicher gestalten. Nach Temperaturen von zwölf bis 20 Grad in der Früh schwitzt man am Tag bei Höchstwerten von 28 bis 38 Grad.

Das hochsommerlich heiße und sonnige Wetter setzt sich am Montag zum Start in die neue Arbeitswoche weiter fort. Verbreitet scheint die Sonne. Quellwolken beschränken sich meist auf das Berg- und Hügelland. Hier sind vor allem während der Nachmittagsstunden Regenschauer und Gewitter zu erwarten. In den Abendstunden intensivieren sich die gewittrigen Regenschauer alpennordseitig vorübergehend deutlich. Der Wind dreht im Tagesverlauf auf westliche Richtungen und frischt alpennordseitig mäßig auf. In der Früh erreichen die Temperaturen 16 bis 24 Grad, tagsüber klettern sie auf 30 bis 39 Grad.

Nördlich des Alpenhauptkammes ziehen am Dienstag im Tagesverlauf ein paar dichtere Wolken einer schwachen Kaltfront durch. Mit ihnen muss örtlich mit Regenschauern und mit Gewittern gerechnet werden. Südlich des Alpenhauptkammes sowie im Südosten scheint hingegen am Vormittag noch häufig die Sonne. Am Nachmittag steigt jedoch auch hier die Schauer- und Gewitterneigung deutlich an: Örtlich können auch kräftige gewittrige Regenschauer niedergehen. Der Wind aus West bis Nord weht mäßig bis lebhaft. Nach 17 bis 24 Grad in der Früh, hat es tagsüber 23 bis 32 Grad.