Das Donauinselfest im Finale seiner 36. Ausgabe: Das musikalische Niveau gestaltete sich dabei keineswegs tiefer als in den vergangenen beiden Tagen, der Boden aber sehr wohl. Schuld daran war der immer wieder einsetzende Regen. Trotzdem waren auch am Nachmittag schon manche Inselfans fleißig unterwegs.

Regen und Musik

Zum traditionellen Sonntagsnachmittagspublikum gehören etwa Eltern mit kleineren Kindern, die die Gelegenheit nutzen, ohne größeres Gedränge über die Insel zu flanieren. So manche gönnten sich auch einen kurzen Zwischenstopp bei der Festbühne - wo etwa Mädchenschwarm Alvaro Soler den Soundcheck absolvierte. Gegen 16.00 Uhr begann es nach längerer Pause wieder leicht zu tröpfeln, worauf die ersten Regenponchos ausgepackt wurden. Die dunklen Wolken wurden in weiterer Folge eher mehr als weniger - genauso wie der Regen. Der dürfte laut aktuelle Prognosen zwei Stunden andauern. Treffen diese zu, würde zumindest das Hauptabendprogramm halbwegs im Trockenen über die Bühne(n) gehen.

Dieses wird neben Alvaro Soler etwa das heimische Duo King & Potter, die deutsch-kanadische Popsängerin Alice Merton, DJ Felix Jaehn und später die deutsche Band Revolverheld auf der Festbühne beinhalten. Das Finale auf der FM4-Bühne wird von der ebenfalls aus Deutschland stammenden Kultformation Tocotronic bestritten, wobei vorher unter anderem Scheibsta und die Buben aufspielten.

ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer hat indes anlässlich des Donauinselfests nicht mit Kritik an der SPÖ gespart: "Dass die SPÖ angesichts der rund 1,5 Steuermillionen für ihr Parteifest in Feierlaune ist, verwundert nicht", so Nehammer, der an die Kritik des Rechnungshofes erinnerte. Die SPÖ ließ die Kritik nicht auf sich sitzen.

Die SPÖ als Mitveranstalterin und Hauptsponsorin des Donauinselfests habe "in enger Abstimmung" mit dem Rechnungshof aktiv eine umfassende Dokumentation über alle Abläufe vorgelegt und zu allen monierten Punkten Stellung genommen, erklärte SPÖ-Landesparteisekretärin Barbara Novak in einer Aussendung. Zudem habe man in den Bereichen, wo zusätzliche Unterlagen gefordert wurden, die entsprechenden Dokumente zeitnah nachgeliefert. Der Rechnungshof-Rohbericht hatte die Fördervergabe der Stadt an parteinahe Großevents - darunter das Donauinselfest - kritisiert. Etwa wurde bemängelt, dass im Rathaus Abrechnungen nur mangelnd kontrolliert würden.

"Üppige Förderungen"

Das Finanzierungssystem des roten Wien funktioniere offenbar perfekt, so Nehammer: "Vereine wie das 'Wiener Kulturservice' können sich über üppige Förderungen freuen. Und das ohne detaillierte Projektbeschreibungen, wie der Rechnungshof bereits des Öfteren kritisierte." Im Dunkeln bleibe auch, wie die Bilanz des Donauinselfestes aussieht, oder wer etwaige Gewinne einstreift, bemängelte Nehammer: "Wie hoch die Sponsorings stadtnaher Betriebe für den SPÖ-Verein sind, ist ebenso ein gut gehütetes Geheimnis."

Es seien derartige Vereine wie das "Wiener Kulturservice", die sich als nützliche Gehilfen im Sinne der Intransparenz erweisen. "Deshalb fordern wir, dass all diese Vereine als nahestehende Organisationen geführt werden und somit an den Rechnungshof berichten müssen. Ansonsten bleibt der Verdacht, dass hier öffentliche Gelder über Umwege in Parteikassen fließen", so der ÖVP-Generalsekretär.

Novak wies die Anschuldigungen "aufs Schärfste" zurück: "Alle Abrechnungen liegen transparent, zuordenbar und nachvollziehbar vor." Nehammer solle vor seiner eigenen Türe kehren. "In Zeiten, in denen die ÖVP durch immer größer werdenden öffentlichen Druck, bezüglich intransparenter finanzieller Unterstützung von Großspender, in Erklärungsnotstand gerät, wirkt dieser versuchte Angriff fast schon absurd", meinte die SPÖ-Landesparteisekretärin.