Die Österreicher sehen ihre "Wohlfühloase" Garten durch den Klimawandel gefährdet. Bei einer von dem Unternehmen Bellaflora in Auftrag gegebenen IMAS-Studie zeigten sich über 80 Prozent der Befragten besorgt über die Wetterveränderungen. Zu den beobachteten Veränderungen zählen vor allem ein höherer Wasserbedarf und veränderte Blühzeiten, sagte Firmen-Prokurist Paul Eiselsberg am Mittwoch.

Ihr Garten ist den Österreichern wichtig. Für die rund 1.000 Befragten Personen war er am ehesten ein Ort der Entschleunigung und des Wohlfühlens. Sehr große Zustimmung bestand zudem darin, dass man sich dort mehr mit der Natur verbunden fühlt, und dass man selbst etwas schaffen und gestalten kann. Zudem waren Eiselsberg zufolge 64 Prozent der Befragten der Meinung, dass sie mit der Gestaltung ihres Gartens oder ihrer Terrasse die Natur schützen können.

Paradies in Gefahr

Dieses kleine Paradies ist aber in Gefahr: 94 Prozent gaben an, dass sich das Klima in den vergangenen Jahren sehr stark bzw. einigermaßen verändert hat. 35 Prozent zeigten sich dadurch sehr stark und 49 Prozent einigermaßen besorgt. "Drei von fünf Österreichern haben bereits in den letzten Gartensaisonen Beobachtungen gemacht, dass Pflanzen unter Hitzestress und geänderten Klimabedingungen leiden. Die häufigsten Veränderungen werden bei Rasenflächen, Bäumen und blühenden Pflanzen beobachtet", sagte Eiselsberg.

Mehr Schädlinge, weniger Nützlinge

Auch bezüglich der Insektenwelt haben 77 Prozent Veränderungen wahrgenommen. Während bei Schädlingen wie Läusen, Schnecken oder Spinnmilben überwiegend der Eindruck besteht, dass sie mehr geworden sind, wird die Anzahl der Nützlinge wie Bienen und Schmetterlinge oder Marienkäfer und Hummeln als rückgängig registriert.

Der Klimawandel schlägt sich auch bei den Pflanzen nieder, die angepflanzt werden. Etwa jeder zweite Österreicher, der einen Garten, Balkon oder eine Terrasse nutzt, achtet bei der Anschaffung von neuen Pflanzen auf ihre Hitzeresistenz und dass sie Trockenheit gut vertragen, so Bellaflora-Geschäftsführer Franz Koll. Dazu zählt zum Beispiel Gemüse, das sehr gut mit der Hitze umgehen kann, wie Melanzani, Paprika und Paradeiser. Auch Sträucher und Bäume eignen sich gut.

Das Unternehmen setzt zudem auf Klassiker wie Kakteen, diverse Sukkulenten, Sonnenblumen, Gräser, Bougainvillea. Ringelblumen, Petunien, Hibiskus, Taglilien, bis hin zu Portulak, Gazanien oder Japanischer Myrthe.