Bei einem Radfahrer, der Mittwochnachmittag bei Sautens (Bezirk Imst) in die hochwasserführende Ötztaler Ache gestürzt und sofort abgetrieben worden war, handelt es sich offenbar um einen 82-jährigen Einheimischen. Familienangehörige hatten Donnerstagmittag eine Vermisstenanzeige aufgegeben, sagte ein Sprecher der Polizei der APA. Die Familie identifizierte das Fahrrad des Vermissten. Die Suche nach dem Mann wurde indes eingestellt, sie ist aufgrund des Hochwassers derzeit zu gefährlich.

Donnerstagfrüh ist bei Schwaz eine weitere Suchaktion angelaufen. Im Inn war vermutlich eine leblos treibende Person gesehen worden, berichtete der Polizist. Wasserrettung, Feuerwehr und die Exekutive waren im Einsatz. Nähere Informationen waren zunächst nicht bekannt.

Feuerwehrmann von Betrunkener angefahren

Während er mit Arbeiten für den Hochwasserschutz beschäftigt war, ist ein Innsbrucker Feuerwehrmann am Mittwochabend von einer betrunkenen Autofahrerin angefahren und schwer verletzt worden.

Der 26-Jährige war laut Polizei im Bereich Herzog-Otto-Straße 18 eingesetzt, als er von einem in östliche Richtung fahrenden Pkw erfasst, zu Boden geschleudert und schwer verletzt wurde. Ein Alkotest mit der 68-jährigen Pkw-Lenkerin verlief positiv. Ihr wurde der Führerschein an Ort und Stelle abgenommen. Der Feuerwehrmann wurde in die Klinik Innsbruck eingeliefert.

Situation weitgehend stabil

Die Hochwassersituation in Tirol hat sich im Laufe des Donnerstagsvormittags zunehmend entspannt. Am Inn sei nun größtenteils eine rückläufige Wasserführung zu verzeichnen, teilte das Land in einer Aussendung mit. Nach einem Höchststand des Inn in Innsbruck von 6,32 Meter kurz nach Mitternacht war der Pegelstand am späten Vormittag wieder unter die Sechs-Meter-Marke gesunken.

In Kombination mit der für Donnerstag und Freitag prognostizierten stabilen Wetterlage sei davon auszugehen, dass die Pegel weiter sinken werden, hieß es. "Die aktuelle Situation stimmt uns vorsichtig optimistisch. Unsere Expertinnen und Experten werden die Lage aber weiterhin rund um die Uhr beurteilen und beobachten", erklärte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP)."Es ist damit zu rechnen, dass die Pegel entlang des Inn langsam zurückgehen. Die Wasserführung liegt allerdings insgesamt auf einem hohen Niveau - auch aufgrund der weiter anhaltenden Schneeschmelze. Die Lage kann grundsätzlich als stabil bezeichnet werden", betonte Markus Federspiel, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft. Auch die Zubringerflüsse wie die Ötztaler oder die Pitztaler Ache sowie die Sanna weisen rückläufige Wasserführungen auf. Im Tiroler Unterland könnten die Pegel jedoch nochmals moderat ansteigen, allerdings werden die am Donnerstag erreichten Höchstwerte entlang des Inn, beispielsweise in Brixlegg oder Kirchbichl, voraussichtlich nicht mehr überschritten, prognostizierte Klaus Niedertscheider vom Sachgebiet Hydrographie und Hydrologie des Landes.

In der Nacht auf Donnerstag verzeichnete die Leitstelle Tirol rund 60 Feuerwehreinsätze, vor allem im Tiroler Unterland. Über 40 Feuerwehren waren auch am Vormittag noch im ganzen Land im Einsatz. Aufgrund des hohen Grundwasserspiegels mussten allen voran im Unterland unter Wasser stehende Kellerräume ausgepumpt werden.

Hochwasserschutz bleibt aufrecht

Der mobile Hochwasserschutz in der Innsbrucker Altstadt soll vorsichtshalber noch bis mindestens Ende der Woche stehen bleiben. "Es bleibt nun abzuwarten, wie viel Niederschlag am Wochenende noch auf uns zu kommt", meinte Elmar Rizzoli, Leiter des städtischen Amts für Allgemeine Sicherheit. Auch die bestehenden Brückensperren für Fußgänger und Radfahrer blieben vorerst aufrecht.