Ein 14 Jahre altes Mädchen hat am Pfingstmontag in Wien-Wieden eine schwere Kohlenmonoxid-Vergiftung erlitten. Die Jugendliche war im Badezimmer zusammengebrochen und musste mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden, ihr Zustand war kritisch. Die Rettung brachte vier weitere Personen ins Spital, darunter war auch ein erst acht Monate altes Baby, sagte Sprecher Daniel Melcher.

Die Einsatzkräfte wurden um 10.30 Uhr zu der Wohnhausanlage in der Kolschitzkygasse gerufen. Die Jugendliche wurde vom Wiener Rettungshubschrauber C9 in die Druckkammer ins LKH Graz überstellt. Die vier weiteren Verletzten wurden in Krankenhäuser in Wien gebracht. Die Berufsfeuerwehr war mit 30 Mann, die Berufsrettung mit Teilen des Katastrophenzugs im Einsatz.

Gastherme als Ursache

Ursache für den Unfall dürfte eine Gastherme gewesen sein. Feuerwehrsprecher Lukas Schauer wies gegenüber der APA darauf hin, dass "Thermen grundsätzlich sicher sind, aber entsprechend gewartet werden müssen".

Erst vergangene Woche wurden in Meidling eine 35-jährige Frau und ein zwölfjähriger Bub mit schweren Kohlenmonoxid-Vergiftungen aus einer Wohnung geborgen. Anfang Juni wurde brach ein 13-Jähriger im Bad zusammen, er hatte eine schwere CO-Vergiftung erlitten.

Diese Woche sind in Wien jeden Tag Temperaturen über 30 Grad prognostiziert. Unsachgemäß gehandhabte Klima- und Gasgeräte können bei sommerlichen Außentemperaturen zur Gefahr werden. Insbesondere mobile Klimageräte können bei falscher Verwendung lebensgefährlich sein, denn in Verbindung mit einem Gasgerät kann ein Abgasrückstau mit giftigem Kohlenmonoxid (CO) entstehen, warnte Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) in einer Aussendung am Pfingstmontag.

Bei Verwendung von Gasgeräten (Therme, Wasseraufbereitung) bei hohen Außentemperaturen kann es zum Erliegen der Thermik im Kamin und damit zu einem Abgasrückstau kommen. Wenn in den Wohnungen dann auch noch mobile Klimageräte eingesetzt werden und damit die Frischluftzufuhr nicht mehr ausreicht, kann dieser Stau verstärkt werden - es sammelt sich eine lebensgefährliche Konzentration an giftigem Kohlenmonoxid an, warnte die Mieterhilfe.

Dadurch kann eine gefährlichen Konkurrenz zwischen mobilem Klimagerät und Gasgeräten entstehen, da beide gleichzeitig dem Raum Luft entziehen. Die Funktionsweise dieser mobilen Klimageräte ist vergleichbar mit jenen von Abluftventilatoren. Es wird der Umgebungsluft im Raum Wärme entzogen und diese mit einem Schlauch nach außen gelassen. Gleichzeitig benötigt ein mobiles Gerät dabei ausreichend Frischluftzufuhr. Dadurch entsteht in der Wohnung ein Unterdruck und das giftige Kohlenmonoxid wird dadurch vom Kamin in die Wohnung angesaugt, was zu einer tödlichen Falle werden kann.