Am Samstag wird nach 26 Jahren das Ende des Life Balls eingeläutet. Am Freitag sind weitere Gäste in Wien gelandet. Nach Burlesque-Tänzerin Dita von Teese, Sängerin Aura Dione, Produzent Mousse T. wird auch Hollywood-Star Katie Holmes in Wien erwartet. Das Event zugunsten der Aidshilfe steht unter dem Motto "United in Diversity" ("In Vielfalt vereint").

Der Rathausplatz wird für Schaulustige bereits um 15.00 Uhr geöffnet. Eine Stunde später wird der Ring zwischen Parlament und Schottentor gesperrt, ab 18.00 Uhr wird diese Sperre bis zur Operngasse ausgeweitet. Von den Einschränkungen sind auch die Ringlinien 1, 2, 71 und D betroffen.

Ein riesiger Rummelplatz

Um 19.30 Uhr wird der Red Carpet geöffnet, der die Ballgäste auf den am Rathausplatz erbauten Rummelplatz im Stil von Circus Roncalli führen wird. Kostümierte Gäste haben die Möglichkeit beim Style Contest mitzumachen. Jurymitglieder wie US-Schauspielerin Lindsay Lohan oder Moderator Ralph Morgenstern kühren die Life Ball-Queen bzw. -King. Um 21.30 Uhr wird die Fanfare erklingen und die Eröffnungsshow beginnen, um die Gäste in eine bunte Zirkuswelt zu tauchen. Der ORF wird das Spektakel live übertragen.

Moderiert wird das Event von Conchita Wurst - sie agiert als Zirkusdirektor - sowie Dianne Brill, der Muse von Künstler Andy Warhol. Soviel sei von der Eröffnung verraten: Schrecklich aussende Zirkusfreaks werden über den Rathausplatz Richtung Bühne einziehen, das einem Zirkuszelt nachempfunden ist. Dort werden sie auf den Zauberer von Oz treffen und ins Farbenspektrum des Regenbogens gebracht. Die Debütanten - dieses Mal Alt und Jung, denn die Altersgrenze wurde auf 75 Jahre hochgeschraubt - eröffnen unter der Leitung der Tanzprofis Thomas Schäfer-Elmayer und Thomas Kraml in Mohnblumen-Kostümen. Für die Modenschau zeigt sich heuer Jungdesigner Christian Cowan verantwortlich.

Die Regenbogenfarben werden den letzten Life Ball dominieren, da dies die Brücke zur gerade in Wien stattfindenden EuroPride bilden soll. Als vor 50 Jahren im "Stonewall Inn", eine Bar in der Christopher Street in New York, erstmals Homosexuelle und Lesben vehement gegen die Schikanen der Polizei rebellierten, war der Weg in die Sichtbarkeit gewählt, die Regenbogenflagge ihr augenfälliges Symbol. "Auch der Life Ball ging einen ähnlich steinigen Weg wie die LGBT-Bewegung (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Anm.) und verstand sich stets als ein Ort der Sichtbarmachung von Menschen und Anliegen, die eine Gesellschaft zu stigmatisieren versucht. Nur durch das Sichtbarmachen und einen offenen Diskurs lassen sich HIV und Aids besiegen", sagte Organisator Gery Keszler.

Vor einem Monat hatte Keszler offiziell das Ausfür den Life Ball verkündet. Fehlende Gelder machen die Veranstaltung nicht mehr finanzierbar. "Es ist nun Zeit, dieses Projekt zu einem guten Abschluss zu bringen", sagte Keszler. Und: "Ich verabschiede mich traurig von meinem Kind."