Im Zuge der zweiten weltweiten "FridaysForFuture"-Proteste für mehr Klimaschutz am Freitag sind auch in Österreich Schüler auf die Straße gegangen. Am Wiener Heldenplatz versammelten sich hunderte Demonstranten, um dann gemeinsam durch die Innenstadt zu ziehen. "Heute haben wir noch Hoffnung - in zehn Jahren nicht mehr", sagte eine Sprecherin.

Die laut Polizei rund 1.500 Demonstranten taten ihren Unmut auch in vielen Schildern kund, auf denen etwa "Make the climate cool again", "Keine Ausreden mehr" oder "Wir streiken, bis ihr handelt" zu lesen war. Die Redner bei der Anfangskundgebung riefen die - bereits wahlberechtigten - Teilnehmer dazu auf, bei der EU-Wahl mitzumachen: "Stimmt im Sinne von uns allen". Bei dem Protest konnten aber alle eine "Wahlkarte für die Zukunft" ausfüllen, die dann in einer gläsernen Urne vor dem Haus der Europäischen Union gesammelt und an einen Kommissionsvertreter übergeben wurden.

Anschließend wurde vor dem Rathaus die Forderung nach der Ausrufung des Klimanotstands an die Wiener Stadtregierung herangetragen. "Dies bedeutet eine Selbstverpflichtung, die Klimakrise als solche anzuerkennen, an die Bevölkerung zu kommunizieren und Klima- und Umweltschutzmaßnahmen in allen Belangen vorrangige Priorität einzuräumen", hieß es.

Greta Thunberg kommt

Doch bereits am Dienstag wird es wohl erneut zu einem Massenaufmarsch am Heldenplatz kommen: Hier wird beim "Austrian World Summit" die Initiatorin der "FridaysForFuture"-Bewegung, die 16-jährige Greta Thunberg, nach Wien kommen. Ab 17.00 Uhr soll sie dann - gemeinsam mit rGastgeber Arnold Schwarzenegger - eine frei zugängliche Rede halten.

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg wird sich an dem Schulstreik am kommenden Freitag am Wiener Heldenplatz beteiligen. "Sie wird mit uns gemeinsam demonstrieren", sagte ein Sprecher von "FridaysForFuture"-Wien der APA. Die Teilnehmerzahl bei den heutigen Protesten bezifferte er mit 7.000 bis 8.000 Personen. Durch die Teilnahme von Thunberg rechneten die Organisatoren für kommende Woche mit einer noch größeren Demonstration. Durch den Fenstertag hätten viele Schüler zudem frei und könnten sich so leichter an den Protesten beteiligen.

Unterstützung durch NGOs

Unterstützung gab es erneut von den Umwelt-NGOs: "Viele Schülerinnen und Schüler, die heute für ihre Zukunft auf die Straße gehen, können bei der bevorstehenden EU-Parlamentswahl nicht mitreden. Daher liegt es in den Händen aller Wahlberechtigten, am 26. Mai auch zugunsten der kommenden Generationen ein gerechtes, ökologisches und unabhängiges Europa zu wählen", sagte Greenpeace-Klimaexperte Adam Pawloff. Auch Global 2000-Klimasprecher Johannes Wahlmüller forderte "eine soziale und ökologische Ausrichtung der EU, damit wir die Klimakrise lösen können". Der WWF Österreich verlangte von allen Parlamentsparteien, "noch vor der Neuwahl ein ambitioniertes Klimaschutz-Programm mit konkreten Maßnahmen auf Schiene zu bringen".