Der Lenker eines Bummelzuges, dem ein Unfall mit insgesamt 15 Verletzten, davon drei schwer verletzt, zur Last gelegt wurde, hat am Montag im Landesgericht Linz eine bedingte Haftstrafe von sechs Monaten und eine unbedingte Geldstrafe von 2400 Euro ausgefasst. Das Urteil ist rechtskräftig.

Mehrere Promille im Blut bei Unfall

Der Unfall ereignete sich am 30. April vergangenen Jahres in Wartberg ob der Aist im Bezirk Freistadt in Oberösterreich. Insgesamt 34 Teilnehmer einer Geburtstagsfeier stiegen in den aus einem Traktor und vier Anhängern bestehenden Bummelzug, der von einem 47-Jährigen betrieben wurde. Auf einem abschüssigen Straßenstück wurde der Zug immer schneller. Die Waggons liefen aufeinander auf, zwei kippten um. Später stellte ein Sachverständiger fest, dass es mehrere technische Mängel gab, darunter eine nicht entsprechende Bremsanlage. Der Betreiber hatte zudem an dem Unfalltag mehrere Stamperl Schnaps getrunken. Die Polizei stellte 0,56 Promille fest.

Vor Gericht übernahm der Angeklagte die volle Verantwortung, bereute den Unfall, entschuldigte sich bei allen Beteiligten und versicherte, er werde alle Konsequenzen tragen. "Der Zug fährt definitiv nicht mehr", stellte er fest. Er wurde wegen fahrlässiger Körperverletzung und fahrlässiger Gemeingefährdung schuldig gesprochen. Bei der Bemessung der Strafhöhe - bis zu zwei Jahre Haft wären möglich - rechnete ihm der Einzelrichter das reumütige Geständnis und die bisherige Unbescholtenheit mildernd an. Erschwerend waren die Vielzahl der Verletzten und das Zusammentreffen mehrere fahrlässiger Umstände. Den Verletzten wurde Teilschmerzengeld von jeweils 500 beziehungsweise 100 Euro zugesprochen. Sowohl der Angeklagte als auch der Staatsanwalt nahmen das Urteil an, es ist somit rechtskräftig.