Das Bundesheer hat Verbindungsoffiziere zu bzw. in einigen Ministerien. Diese gibt es zwar seit mehr als einem Jahr, das war bisher aber nicht bekannt. Ein entsprechender Bericht der "Tiroler Tageszeitung" sorgte am Freitag daher für Aufregung darüber.

Solche Offiziere gibt es zum bzw. im Finanzministerium, Innenministerium, Bildungsministerium, Infrastrukturministerium, Außenministerium, Vizekanzleramt und Bundeskanzleramt. Sie sitzen aber nicht alle in den jeweiligen Ministerien und machen das auch nicht hauptberuflich, wie Bundesheersprecher Michael Bauer auf APA-Anfrage erläuterte. Einige von ihnen arbeiten im Verteidigungsministerium und haben zusätzlich die Aufgabe des Verbindungsoffiziers. Der Verbindungsoffizier im Finanzministerium sei wiederum hauptberuflich stellvertretender Kabinettschef von Staatssekretär Hubert Fuchs (FPÖ).

Vernetzt

Die Idee der Vernetzung des Heeres hinein in die Ministerien stammt vom Generalsekretär im Verteidigungsministerium, Wolfgang Baumann. Entstanden sei sie rund um die EU-Ratspräsidentschaft 2018 als es darum gegangen sei, möglichst gut organisiert und vernetzt zu sein. Der FPÖ-nahe Berufsoffizier Baumann war in den vergangenen Jahren beim Heeresnachrichtendienst tätig und wurde von Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) zum mächtigsten Beamten im Verteidigungsministerium ernannt.

Verbindungsoffiziere gab es in der Vergangenheit vereinzelt in Botschaften und es gab in der Zweiten Republik immer einen Adjutanten beim Oberbefehlshaber des Bundesheeres, also beim Bundespräsidenten. Verbindungsoffiziere in den Ministerien gab es bisher nicht. Beim Bundesheer erklärt man den Einsatz der Offiziere damit, dass zu den Kernaufgaben des Heeres gehöre, Verbindungen herzustellen, informiert zu sein. Zudem entspreche der Einsatz der Verbindungsoffiziere der Umfassenden Landesverteidigung, sagte Bauer.