Bei mutmaßlichen Terroranschlägen sind am Ostersonntag in Sri Lanka mehr als 190 Menschen ums Leben gekommen. "Die Anschläge in #SriLanka, auf friedlich betende und Gottesdienst feiernde Menschen und auf Hotelgäste, sind ein schrecklicher und barbarischer Akt. Sie sind auf das Schärfste zu verurteilen", erklärte Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Sonntagvormittag auf Twitter.

"Unser Mitgefühl und unsere Gedanken sind bei den Verletzten und den Familien und Freunden der Opfer", so Van der Bellen. Auch Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) sprach auf diesem Weg den Opfern und ihren Angehörigen ihr Mitgefühl aus und zeigte sich "zutiefst betroffen über die brutalen und perfiden Terrorakte, die gerade am Ostersonntag in #SriLanka geschehen sind". Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) retweetete in einer ersten Reaktion Kneissls Kurznachricht.

"Sinnloses Leid so vieler Menschen"

Mit großer Betroffenheit hat auch der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn das durch die Bombenattentate in Sri Lanka am Ostersonntag ausgelöste "sinnlose Leid so vieler Menschen" beklagt. Der heutige Ostersonntag sei "von blutigen Anschlägen überschattet", sagte Kardinal Schönborn bei der Eröffnung des Ostergottesdienstes am Sonntag im Wiener Stephansdom. Ostern sei eine Botschaft des Friedens und die christliche Antwort auf Hass, Gewalt und Terror.

Noch kurz vor der Messe habe er in der Sakristei des Stephansdoms mit dem Erzbischof von Colombo, Kardinal Albert Malcolm Ranjith, telefoniert, sagte Schönborn, der seit vielen Jahren mit Ranjith freundschaftlich verbunden sei. "Es waren gezielte, gewollte Anschläge", so Schönborn, die Worte des Kardinals von Colombo wiedergebend. Das Attentat auf die Menschen in der Antonius-Kirche sei tragisch und habe so viele unschuldige Menschen getötet oder verletzt. Diese Kirche sei noch dazu die beliebteste in ganz Sri Lanka. "Hierher kommen nicht nur Christen, auch Buddhisten, Moslems und Hindus, diese Kirche ist immer voll."

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, beklagte die blinde Gewalt auf der Tropeninsel. "Sprachlos stehen wir dieser Welle blinder Gewalt gegenüber, die zum Osterfest die gesamte Bevölkerung Sri Lankas, die vielen Gäste aus dem Ausland und insbesondere die Kirche getroffen hat", schrieb Marx in einem Brief an den Vorsitzenden der Bischofskonferenz von Sri Lanka, Bischof Julian Winston Fernando. Das Geschehen lasse jeden Menschen fassungslos dastehen.

Gerade die katholische Kirche setze sich seit vielen Jahren für eine nationale Versöhnung auf Sri Lanka ein und leiste karitative Hilfe. Marx schrieb weiter: "In diesem Moment grausamen Blutvergießens, in dem die Freude über das Osterfest getrübt wird, übermittle ich Ihnen unsere Solidarität und vor allem unser Gebet: Tod und Hass haben keine endgültige Macht über den Menschen. Daran glauben wir, gerade an Ostern."

Die deutsche Bundesregierung reagierte tief betroffen. Der Sprecher von Kanzlerin Angela Merkel, Steffen Seibert, schrieb auf Twitter: "Wir trauern um sie und beten für die Verletzten und Familien. Terrorismus, religiöser Hass und Intoleranz dürfen nicht siegen."

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) dem Präsidenten des Landes, Maithripala Sirisena, ihre Anteilnahme bekundet. "Es ist schockierend, dass Menschen, die sich versammelt hatten, um gemeinsam das Osterfest zu begehen, ein bewusstes Ziel dieser hinterhältigen Angriffe waren", schrieb die Kanzlerin. "In dieser schweren Stunde trauern wir mit den Hinterbliebenen und beten für die schnelle Genesung der Verletzten. Religiöser Hass und Intoleranz, die sich heute auf so schreckliche Weise manifestiert haben, dürfen nicht siegen."

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeigte sich tief betroffen. "Fassungslos und voller Entsetzen verfolge ich die schrecklichen Nachrichten über die feigen Terroranschläge in Sri Lanka, bei denen so viele unschuldige Menschen den Tod fanden und viele mehr verletzt wurden", erklärte er am Ostersonntag in Berlin. 

Deutschland stehe an der Seite des Landes "in der Entschlossenheit, dem menschenverachtenden Terror entgegenzutreten". Den Verletzten wünschte Steinmeier Kraft und schnelle Genesung. "Meine Gedanken sind auch bei den Hinterbliebenen und Freunden der Opfer und den Helfern vor Ort."

Das Auswärtige Amt in Berlin hat seine Reisehinweise für den südasiatischen Inselstaat aktualisiert. "Reisende werden gebeten, die Anschlagsorte weiträumig zu meiden, die lokalen Medien zu verfolgen, engen Kontakt zu Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften zu halten und Anweisungen von Sicherheitskräften Folge zu leisten", schrieb das Ministerium in Berlin am Sonntag. Die Lage sei unübersichtlich. "Mit weitreichenden Sicherheitsmaßnahmen wie Absperrungen, aber auch Einschränkungen im Flugverkehr und verstärkten Kontrollen vor dem Betreten des Flughafengebäudes und dem Abflug ist zu rechnen." Militär und Polizei seien sichtbar präsent.

Reaktionen  aus aller Welt

EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hat bestürzt auf die Serie von Anschlägen in Sri Lanka mit mindestens 185 Toten reagiert. Mit Entsetzen und Trauer habe er von der Tat erfahren. "Ich spreche den Familien der Opfer, die sich zu einem friedlichen Gottesdienst versammelt hatten oder kamen, um dieses wunderschöne Land zu besuchen, mein Beileid aus", schrieb Juncker am Sonntag auf Twitter. "Wir sind bereit zu helfen."

Auch EU-AußenbeauftragteFederica Mogherini sicherte Sri Lanka seitens der Europäischen Union Unterstützung zu und erklärte ihre Solidarität zur Bevölkerung und den Behörden des Landes. "Die Europäische Union spricht den Familien und Freunden der Getöteten ihr aufrichtiges Beileid aus und wünscht den vielen Verletzten eine rasche Genesung", so Mogherini in einer Stellungnahme. Die Gewalttaten am Ostersonntag richteten sich Mogherini zufolge gegen alle Glaubensrichtungen und all jene, die die Religionsfreiheit wertschätzen.

Die britische PremierministerinTheresa May hat die Serie von Anschlägen auf Kirchen und Hotels in Sri Lanka als "entsetzlich" bezeichnet. 

Der russische PräsidentWladimir Putin verurteilte die Anschläge auf christliche Kirchen und Hotels in Sri Lanka ebenfalls scharf. "Das ist ein grausames und zynisches Verbrechen inmitten der Osterfeiertage", hieß es in einem Schreiben Putins an den Präsidenten von Sri Lanka. "Ich gehe davon aus, dass Täter und Auftraggeber eine verdiente Strafe bekommen." Russland stehe im Kampf gegen den Terrorismus an der Seite von Sri Lanka. Das Land trauere mit der Bevölkerung von Sri Lanka, gleichzeitig hoffe Putin auf eine schnelle Genesung der Verletzten. Der russische Außenpolitiker Leonid Sluzki betonte der Agentur Interfax zufolge, dass Terroristen nur gemeinsam erfolgreich bekämpft werden könnten. "Wenn es eine solche Anfrage an Russland gibt, wird die russische Seite sicherlich alle notwendige Unterstützung bei der Suche nach den Verbrechern geben und den Opfern helfen", schrieb der Vorsitzende des Außenausschusses im russischen Parlament.

Der Tod "Dutzender Menschen, die Ostern feierten, bringt uns zum Weinen", schrieb der sozialistische Ministerpräsident Spaniens, Pedro Sanchez, auf Twitter.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan verurteilte die Anschläge auf Kirchen und Hotels in Sri Lanka scharf. "Das ist ein Angriff auf die gesamte Menschheit", schrieb Erdogan am Sonntag auf Twitter. Im Namen der Türkei spreche er den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus und wünsche den Verletzten schnelle Genesung. Der türkische AußenministerMevlüt Cavusoglu schrieb auf Twitter, was auch immer die Motivation sei, der "niederträchtige Anschlag" in Sri Lanka sei "feige, barbarisch und kaltblütig", genau so wie der Mitte März im neuseeländischen Christchurch verübte Angriff auf Moscheen.

Afghanistans Präsident Ashraf Ghani verurteilte ebenfalls die Anschläge in Sri Lanka scharf. Angriffe auf Gottesdienstbesucher seien schrecklich, schrieb Ghani am Ostersonntag im Kurznachrichtendienst Twitter. Sein Land stehe "an diesem dunklen Tag" in Solidarität an der Seite Sri Lankas. Den Opfern sowie den Angehörigen, die an diesem heiligen Fest ihre Lieben verloren hätten, sprach er seine tiefe Anteilnahme aus.

Der Iran verurteilte ebenfalls die Anschläge auf Kirchen und Hotels in Sri Lanka. "Wir verurteilen diese boshaften Terroranschläge auf Betende in Colombo aufs Schärfste," schrieb Außenamtssprecher Abbas Mussawi am Sonntag auf seiner Twitter-Seite. Teheran sei in Gedanken bei den Angehörigen der Opfer und spreche der Regierung sowie dem Volk in Sri Lanka sein tiefstes Beileid aus, so der Sprecher.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Anschläge auf mehrere Luxushotels und christliche Kirchen in Sri Lanka "aufs Schärfste" verurteilt. "Tiefe Trauer nach den Terroranschlägen auf Kirchen und Hotels in Sri Lanka", schrieb Macron am Sonntag auf Twitter. Es handle sich um "abscheuliche Taten". Er sprach den Menschen in Sri Lanka seine Solidarität aus. Die Gedanken seien an diesem Ostertag bei allen Angehörigen der Opfer.

US-Präsident Donald Trump hat den Menschen des Inselstaats sein Mitgefühl ausgesprochen. Er bot in einer Nachricht auf Twitter zugleich die Unterstützung der USA an. "Wir stehen bereit, um zu helfen", schrieb der US-Präsident am Sonntag. Er sprach von "schrecklichen Terrorattacken".