Nach dem grausamen Gewaltverbrechenin einer Innsbrucker Wohnung mit einem Toten vermutet das Tiroler Landeskriminalamt einen sexuellen Übergriff des Opfers, eines 28-jährigen Pakistani, als Motiv für die Tat. Als hauptverdächtig gilt ein 22-jähriger Inder, der sich in der Wohnung des Opfers aufgehalten hatte, sagte LKA-Leiter Walter Pupp bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Am Nachmittag wurde bekannt, dass im Zusammenhang mit der Bluttat die Untersuchungshaft über drei Menschen verhängt worden ist.

Opfer verurteilter Sexualstraftäter

Bei dem getöteten Pakistani handelt es sich laut Landeskriminalamt um einen verurteilten Sexualstraftäter. Dieser habe im Jahr 2014 rund ein Dutzend tatsächliche und versuchte Übergriffe auf Frauen in Innsbruck begangen, sagte Walter Pupp. Aufgrund dessen fasste er eine fünfjährige Haftstrafe aus, wurde aber nach drei Jahren aus dem Gefängnis entlassen.

Gegen den Mann wurde ein "Einreiseverbot auf acht Jahre" verhängt, die Voraussetzungen für eine Schubhaft waren nach einer Entscheidung des Bundesamtes für Asyl- und Fremdenwesen (BFA) aber nicht gegeben. Der Mann lebte nach seiner Haftentlassung laut LKA-Leiter Pupp in Norditalien, hielt sich aber immer wieder auch als "U-Boot" in Tirol auf.

Der derzeit haupttatverdächtige Inder war rechtmäßig in Österreich aufhältig. Er besaß nach Angaben der Polizei mehrere Lokale in Tirol.

Genauer Tathergang unklar

Pupp betonte, dass es noch Unklarheiten über den genauen Tathergang gebe. Ein sexueller Übergriff als Motiv für die spätere Tat stehe im Raum, es gebe aber teils widersprüchliche Aussagen der Beteiligten. "In Grundzügen gehen wir aber davon aus, dass es so gewesen ist", meinte der LKA-Chef. Auch an wem der beiden weiteren in der Wohnung befindlichen Frauen der Übergriff begangen wurde, war vorerst nicht klar gesichert. Der Inder habe angegeben, dass der Übergriff seiner Freundin, einer Italienerin indischer Abstammung, gegolten habe.