Nach dem Schadenersatz-Urteil wegen einer tödlichen Kuh-Attacke in Tirol sind am Montag in Oberösterreich in eine bereits bestehende Wege-Erhalter-Haftpflichtversicherung explizit auch "Schadensfälle durch Weidevieh" aufgenommen worden. Die Kosten für diese Ausweitung trägt der Steuerzahler. Das teilte Tourismus-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) in einer Presseaussendung mit.

Die Haftpflichtversicherung für Wander-, Rad- und Reitwege existiert bereits seit 1997. Die Kosten trägt das Land über die Landestourismusorganisation. Voraussetzung ist lediglich die Meldung der entsprechenden Wege durch den Erhalter bei Oberösterreich Tourismus. Bei 1.700 Wanderwegen ist dies der Fall. Die Versicherung wird dann schlagend, wenn ein allfälliger Schaden etwa durch eine landwirtschaftliche Haftpflichtversicherung nicht abgedeckt wird.

"Allen Seiten geholfen"

Achleitner sieht mit der Ausweitung der Versicherung allen Seiten geholfen. Aus der Sicht der Gäste und damit der Tourismuswirtschaft sei entscheidend, dass der ungehinderte Zugang zur Natur, den Bergen und damit auch den Almen gewährleistet bleibe. Aus der Sicht der Landwirte gehe es darum, dass sie ihre Almweideflächen auch künftig bewirtschaften können und bei Unfällen nicht durch finanzielle Haftungen unter Druck geraten. Das Wandern und die Naturräume hätten gerade für den oö. Tourismus eine ganz zentrale Bedeutung, liest der Landesrat aus Umfrageergebnissen ab: Mit 66 Prozent der Nennungen ist "Wandern" die beliebteste Urlaubsaktivität im Sommertourismus.

Für alle weiteren, über die finanzielle Absicherung hinausgehenden Fragen soll es in den kommenden Wochen einen Runden Tisch mit allen wesentlichen Beteiligten geben, kündigte Achleitner an.