Einen Drogenhandel im großen Stil haben Polizisten in der Stadt Salzburg aufgedeckt. In einer Wohnung wurden am  Montag mehr als 30 Kilogramm Cannabiskraut sichergestellt. Vier Verdächtige, darunter die zwei Mieter der Wohnung, wurden festgenommen. Bei den Männern wurden zudem zwei Kilo Kokain und 29.000 Euro Bargeld gefunden. Der Straßenverkaufswert der Drogen beträgt über 500.000 Euro.

Bei den Beschuldigten handelt es sich um zwei Serben im Alter von 49 und 47 Jahren, einen 27-jährigen Österreicher und einen 25-jährigen Slowenen. Sie sollen als Mitglieder einer Drogenbande große Mengen an Suchtgift, das von November 2018 bis Jänner in einem Lkw von einem noch Unbekannten von Slowenien nach Salzburg geschmuggelt wurde, gewinnbringend weiterverkauft haben.

Um die Drogen zu bunkern, hätten der 49-jährige Serbe und sein Landsmann laut Polizei eine Wohnung im Stadtteil Itzling angemietet und seit November 2018 als Drogenversteck genutzt. Bei seiner Einvernahme erzählte der Mann, von November bis Jänner insgesamt 82 Kilogramm Cannabiskraut und 280 Gramm Kokain in drei Lieferungen erhalten zu haben. Allerdings sei die zweite Lieferung wegen der schlechten Qualität des Cannabiskrauts retourniert worden.

Als einer der Hauptabnehmer der beiden Serben gilt der 27-jährige Österreicher. Er soll rund neun Kilo Marihuana und mindestens 50 Gramm Kokain bekommen haben. Nach einem weiteren Hauptabnehmer wird noch gefahndet. Dieser soll neun bis elf Kilo Marihuana und rund 70 Gramm Kokain übernommen haben.

Im Zuge der Ermittlungen haben Polizisten am Montag den 49-jährigen Serben beobachtet, wie er die Wohnung in Itzling betreten und kurze Zeit später wieder verlassen hatte. Die Beamten kontrollierten den Mann und wurden fündig: Er trug dem Polizeibericht von heute, Mittwoch, zufolge rund ein Kilo Marihuana bei sich. In seinem Auto wurde eine geringe Menge Kokain sichergestellt.

Drogen im Schlafzimmer

Der Verdächtige wurde festgenommen. Bei einer Durchsuchung der Itzlinger Wohnung entdeckten die Ermittler in zwei Schlafzimmern fünf Kartons, die mit 30 Kilo Cannabisblüten gefüllt waren. Weiters stellten sie 130 Gramm Kokain und 2.000 Euro Bargeld sicher. Die Polizisten stießen auch auf leeres Verpackungsmaterial. Vermutlich waren bereits zuvor Drogen in der "Bunkerwohnung" gelagert worden.

Noch während der Hausdurchsuchung betrat der 47-jährige Serbe die Wohnung. Wenig später klopfte der 27-jährige Österreicher, der ebenfalls von der Anwesenheit der Beamten nichts ahnte, an die Wohnungstüre. Bei ihm wurden 27.000 Euro sichergestellt. Fast zeitgleich mit ihm traf der 25-jährige Slowene ein. Er hatte dem Polizeibericht zufolge zwei gepresste, zwei Kilogramm schwere Platten Kokain bei sich.

Die 30 Kilo Cannabiskraut haben laut Polizei einen Straßenverkaufswert von rund 300.000 Euro und das mehr als zwei Kilo schwere Kokain von rund 200.000 Euro. Allerdings kann dieser Wert noch gesteigert werden, da das Kokain noch drei- oder vierfach gestreckt werden kann.

An welchen Orten die Drogen an welche Personen verkauft wurden, sei noch Gegenstand von Erhebungen. "Die Ermittlungen nach den Hintergründen und den Drahtziehern sind noch im Laufen", sagte Polizeisprecher Michael Rausch.