Im Fall einer bei Flurreinigungsarbeiten in Fritzens im vergangenen April entdeckten Leiche ist nun Anklage wegen Mordes gegen den 74-jährigen Tatverdächtigen erhoben worden. Dies sagte Staatsanwaltschaftssprecher Hansjörg Mayr der APA am Montag und bestätigte damit Medienberichte. Der Mann soll in Einvernahmen gestanden haben, seinen 75-jährigen Bekannten im Frühjahr 2016 getötet zu haben.

Der Tatverdächtige, der Ende Juni festgenommen worden war, behauptete jedoch, aus Notwehr gehandelt zu haben, erklärte Mayr. Die Staatsanwaltschaft schenke dieser Version jedoch keinen Glauben, weshalb nun Mordanklage erhoben wurde. Auf der Innenseite der Klebebänder mit denen die Leiche verpackt war, seien DNA-Spuren gefunden worden, sagte der Staatsanwalt. Zudem hätte das Opfer dem Beschuldigten eine Wohnung vererbt, dann aber das Testament noch geändert, wodurch der 74-Jährige leer ausgegangen wäre. Die Anklage war vorerst noch nicht rechtskräftig.

Auf Fußballplatz gefunden

Die Leiche war am 30. April in der Nähe eines Fußballplatzes bei Flurreinigungsarbeiten entdeckt worden. Sie steckte in einem Plastiksack, der oberflächlich eingegraben und mit Ästen bedeckt war. Eine DNA-Analyse bestätige Wochen später, dass es sich bei dem Toten um einen seit Juli 2016 als abgängig gemeldeten Tiroler handelt.

Das Opfer stammte ursprünglich aus Wörgl und hatte zuletzt in Innsbruck gewohnt. Für die Ermittler sei er "kein Unbekannter", hieß es, hatte die Justiz doch in den 1980er- und 1990er-Jahren zahlreiche Verfahren gegen den Mann wegen Eigentums-und Suchtmitteldelikten geführt.

Der 75-Jährige wurde den Ermittlern zufolge durch "einen schweren Angriff auf den Kopf" getötet. Zudem soll der Fundort des Toten nicht mit dem Tatort ident sein. Die Leiche wurde offenbar dorthin gebracht und versteckt.