Die Geschworenen hatten zwei Hauptfragen zu beantworten: In der einen ging es um den Mordversuch an dem 19-Jährigen, der durch das Schussattentat schwer verletzt wurde. Diese bejahten die Laienrichter einstimmig. In der zweiten wurden die Geschworenen gefragt, ob der 18-Jährige auch des mehrfachen Mordversuchs an anderen Schülern der Einrichtung schuldig ist. Das verneinten die Laienrichter mit 0:8 Stimmen.

Der Angeklagte - anwaltlich vertreten durch Werner Tomanek - nahm das Urteil an. Staatsanwalt Friedrich Köhl gab keine Erklärung ab.

Mildernd wurden die Unbescholtenheit, das reumütige Geständnis, die herabgesetzte Dispositionsfähigkeit durch seine Persönlichkeitsstörung und seine Unreife gewertet. Erschwerend war die Tatbegehung unter Einsatz einer Schusswaffe. Dem 19-Jährigen, der durch das Schussattentat Dutzende Schrotkugeln abbekam, wurden 15.500 Euro Schmerzengeld plus Zinsen zugesprochen. Zudem haftet der 18-Jährige auch für spätere medizinische oder psychische Folgen.