Regeln zur richtigen Begrüßung haben in einer oberösterreichischen Neuen Mittelschule für Aufregung gesorgt: Der "Ranghöhere" bestimme die Art der Begrüßung - bis hin zum Wangenkuss - und der "Rangniedrigere" habe sich zu fügen, hieß es da sinngemäß, wie die "BezirksRundschau Perg" berichtet. Nach empörten Reaktionen von Eltern wurde die Grüßanleitung mittlerweile wieder zurückgenommen.

Laut dem Artikel enthält der Jahresplaner der Mühlviertler Schule u.a. eine Seite mit dem Titel "Die richtige Begrüßung", die die Eltern unterschreiben sollten. Darin stand zu lesen: "Dem Ranghöheren obliegt allgemein die Wahl der Begrüßung - sei es eine freundschaftliche Umarmung, ein Wangenkuss, ein Zunicken oder eben ein Handschlag. Als Rangniederer fügt man sich der Wahl und erwidert die jeweilige Begrüßung. Der Mitarbeiter wird sich also nach dem Kunden richten, der Herr nach der Dame und das Kind nach dem Erwachsenen (...) Rangniedrigere grüßen Ranghöhere."

Von der "BezirksRundschau" mit Reaktionen verärgerter Eltern konfrontiert, verteidigte die Direktorin das Papier noch: "Respektvolles Verhalten beginnt beim richtigen Grüßen", meinte sie, "wir sind erschüttert, dass unsere guten Absichten ins schlechte Licht gerückt werden".

Gegenüber dem ORF Radio Oberösterreich räumte sie am Donnerstag dann eine "unglückliche Formulierung" ein: "Selbstverständlich verlangen wir nicht von unseren Schülern, dass sie die Lehrkräfte küssen müssen." Vielmehr würden sich Schüler untereinender so begrüßen "und da wollen wir ganz einfach darauf aufmerksam machen, dass diese Form nicht immer passend ist". Gegenüber dem "Standard" (Onlineausgabe) sprach sie von einer veralteten Ausdrucksweise. "Wir haben das teilweise aus dem Knigge übernommen." Die Seite sei jedenfalls mittlerweile aus dem Schulplaner entfernt worden, so die Direktorin.