Der Grabstein eines Mordopfers am Stammersdorfer Friedhof in Wien-Floridsdorf ist mit purpurfarbenen Hakenkreuzen und dem Schriftzug "Viola" geschändet worden. Polizeisprecher Patrick Maierhofer bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht von "OE24" online. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur.

Es handelt sich um das Grab eines 20-Jährigen, der im August 2010 auf dem Heimweg zu Fuß von einer Disco von einem betrunkenen Beifahrer aus einem Wagen heraus in Floridsdorf erschossen worden war. Der Täter hatte wahllos aus dem Fenster gefeuert. Das Opfer war offensichtlich Rapid-Fan, im Grabstein ist hinter Glas ein Rapid-Pokal eingelassen.

Wer sind die Täter?

Maierhofer zufolge sind die Täter unbekannt. Vermutet wird aber, dass sie aus dem Umfeld des Austria-Anhangs kommen. Teile davon waren in der Vergangenheit durch rechtsextreme Aktionen aufgefallen. Der Fanklub "Unsterblich" etwa war von der Austria wegen seiner Nähe zum Neonazismus aus der Austria-Heimstätte Generali-Arena verbannt worden.

Das Grab dürfte jedenfalls schon vor dem Derby Rapid-Austria am vergangenen Sonntag beschmiert worden sein. Bei der jüngsten Begegnung gingen die Wogen wieder einmal hoch, mit Auseinandersetzungen auf dem Spielfeld und einem Platzsturm nach Abpfiff von einigen Rapid-Fans. Maierhofer zufolge wird in Zusammenhang mit der Grabschändung wegen Sachbeschädigung und wegen eines Verstoßes gegen das Verbotsgesetz ermittelt.

Austria Wien wies am Abend darauf hin, dass nicht erwiesen sei, dass es sich bei dem oder den Tätern um Anhänger des FK Austria Wien handle. Diesbezügliche Vermutungen seien daher strikt zu unterlassen. Die Vorfälle würden aber auf Schärfste verurteilt. "Klar ist: Hooliganismus, Vandalismus und Ausschreitungen jeglicher Art haben bei uns keinen Platz, und dem muss man deutlich Einhalt gebieten."