Nicht bezahlte Überstunden sind ja im Gastgewerbe keine Seltenheit. Da lässt man sich vielleicht noch auf „später“ vertrösten. Als die Chefin zuletzt aber überhaupt keinen Lohn mehr zahlte, hatten zwei Arbeitnehmer aus Linz genug. Die Arbeitsverhältnisse wurden einvernehmlich aufgelöst, die Männer wandten sich an die Arbeiterkammer. Mit deren Hilfe bekamen die beiden schließlich fast 12.000 Euro nachbezahlt.

Zahlreiche Überstunden

Acht Monate arbeitete der eine der beiden Männer als Küchenchef in dem Gastronomiebetrieb, zwei Monate war der andere als Koch beschäftigt. Vor allem der Küchenchef musste in den ersten Monaten seiner Beschäftigung zahlreiche Überstunden leisten, bezahlt wurden sie nicht. Schließlich wurden gar keine Löhne mehr überwiesen, die Gastwirtin drängte zu einer einvernehmlichen Auflösung der Arbeitsverhältnisse. Doch auch nach der Auflösung kam immer noch kein Geld. Die offenen Löhne für die beiden letzten Monate, anteilige Sonderzahlungen und Urlaubsersatzleistung sowie im Falle des Küchenchefs mehr als 90 Überstunden bezahlte die Arbeitgeberin nicht.

Erst nach einer Intervention der Arbeiterkammer Linz bekamen die beiden Arbeitnehmer alle ihre Ansprüche bezahlt – insgesamt fast 12.000 Euro netto. „Durch unbezahlte Über- und Mehrarbeitsstunden haben die österreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vergangenes Jahr rund eine Milliarde Euro verloren“, kritisiert AK-Präsident Johann Kalliauer. Den Betroffenen rät er, genaue Arbeitszeitaufzeichnungen zu führen.