Laut Kurier-Bericht spielten Schüler einer 4. Klasse an der Neuen Mittelschule Zurndorf im Burgenland tagelang in den Pausen zwischen den Unterrichtseinheiten "Die Welle" nach. Der 1981 erschienene Roman basiert auf dem Drehbuch zum US-Film "Die Welle" aus dem gleichen Jahr und thematisiert zur Verdeutlichung des NS-Regimes ein aus dem Ruder gelaufenes Experiment an einer US-Highschool. 2008 wurde der Stoff dann erneut verfilmt - diesmal in Deutschland.

Widerwärtiges Treiben

Das mit Smart Phones mitgefilmte Treiben in Zurndorf rief schließlich den Staatsanwalt auf den Plan: Im Gymnastikraum stellten einige Schüler die Praktiken von SS-Einheiten nach. Andere Jugendliche mussten die Rolle der Juden übernehmen - sie wurden dafür in einen Lagerraum "gesperrt" wurden. Ein knapp 15-jähriger Schüler übernahm die Rolle des "Führers" und forderte von den anderen einen auf seinen Vornamen abgeänderten "Hitler-Gruß" ein. Die "Inszenierung" bzw. "Interpretation" des Themas durch Schüler dürfte im Lauf der Zeit immer brutaler geworden sein.

Die Lehrer haben von dem Geschehen offenbar anfangs nichts mitbekommen. Als eine Pädagogin auf die eskalierende Situation aufmerksam wurde, verlangte sie von den Schülern schriftliche Erklärungen - am Ende alarmierte die stellvertretende Direktorin dann die Behörden. Das Landesamt für Verfassungsschutz schaltete sich ein - die Staatsanwaltschaft Eisenstadt leitete ein Verfahren wegen NS-Wiederbetätigung nach dem Verbotsgesetz ein.

Verfahren läuft weiter

Bis heute ist das Verfahren nicht eingestellt, schreibt der Kurier weiter - nun wurde nämlich bekannt: Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiter gegen die strafmündigen Schüler, weil "Verdacht der Wiederbetätigung, also der propagandistischen Verherrlichung von Symbolen des NS-Regimes" besteht. Nicht zuletzt die Frage, ob die Lehrer ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt haben, werde geprüft.

Seit März darf der Film auf Weisung des Bildungsdirektors des Landesschulrates nicht mehr im Unterricht gezeigt werden.