Während die ÖVP ausschließt, dass die am Dienstag angekündigten Maßnahmen zur Einschränkung des Schächtens von Tieren in Niederösterreich umgesetzt werden, erklärt die Liste Pilz in einer Aussendung, dass die Pläne im Gegenteil nicht weit genug gingen.

Die Pläne des Landes Niederösterreich, das Schächten weitestgehend einzuschränken und etwa nur streng gläubigen Juden oder Muslimen Zugang zu dieser Art von Fleisch zu ermöglichen, sind Daniela Holzinger, Gesundheitssprecherin der Liste Pilz, zu wenig: „Vieles was ÖVP und FPÖ derzeit auf Bundesebene abliefern ist unausgegorenes Flickwerk – ich erinnere etwa an die Bagatellisierung des Sozialbetrugs durch Arbeitgeber und die unzureichende Reparatur des Gesetzes im Rahmen der letzten Plenarsitzung – und offensichtlich geht es nun auf Ebene der Länder in dieser Tonalität weiter. Anstatt den Tierschutz bundeseinheitlich weiter zu entwickeln und jede Form unnötiger Tierqual beim Fleischgewinnungsprozess nachhaltig abzustellen, prescht ein niederösterreichischer FP-Landesrat vor – mit beiden Beinen im anti-semitischen und anti-islamischen Fettnapf! Damit ist niemandem in Österreich geholfen – weder Tier noch Mensch!“

"Rituelle Zwänge müssen weniger zählen als Tierwohl"

"Brutal und unnötig" sei das, findet Holzinger: „Zum einen sollte jedem klar sein, dass der Tierkadaver auch nach dem Schächten noch Blut enthält, die vorgeschobene Begründung also unzutreffend ist. Zum anderen muss klar festgehalten werden, dass keinerlei Befriedigung ritueller Zwänge mehr zählen dürfen als das Tierwohl und der Tierschutz – wir leben schließlich im Jahr 2018!"